Gemeinsames EERA-EoCoE Positionspapier zu HPC für Energieforschung

Als Reaktion auf die politische Agenda der EU für den Energiesektor, die die Strategie zur Beschleunigung der Dekarbonisierung mit der Einführung digitaler Technologien verknüpft, hat die European Energy Research Alliance (EERA) zusammen mit dem Energy-oriented Centre of Excellence (EoCoE) der Europäischen Kommission ein gemeinsames Positionspapier zum Thema Exascale und den damit verbundenen großen Chancen für die saubere Energiewende in Europa vorgelegt.

Während Europa auf ein dekarbonisiertes Energie-Ökosystem hinarbeitet, mit einer klaren Vision und Zielen, die durch den Europäischen Green Deal festgelegt wurden, haben EERA und EoCoE einen blinden Fleck identifiziert: Wissenschaftler:innen aus dem Energiebereich nutzen nicht das volle Potenzial, das HPC-gestützte Simulationen für ihre Arbeit bieten können. Dies ist vor allem bedingt durch den Mangel an HPC-bezogenem Fachwissen bei den Wissenschaftler:innen.

Zu diesem Zweck hat EERA vor kurzem ein übergreifendes gemeinsames Programm mit dem Titel "Digitalisierung für Energie" ins Leben gerufen, das es einem breiten Spektrum von Forschenden im Energiebereich ermöglicht, auf das beträchtliche Fachwissen zuzugreifen, das durch frühere bereichsübergreifende Kooperationen zwischen Anwendungsexpert:innen und Wissenschaftler:innen des Bereichs, die im Rahmen des EoCoE-Projekts erforscht wurden, angesammelt wurde. Im Rahmen dieses gemeinsamen Programms wurde bereits eine Reihe von Pilotkooperationen (in den Bereichen Werkstoffmodellierung, Wasserkraft und Integration von Energiesystemen) ins Leben gerufen, weitere werden folgen.

Das Positionspapier zielt darauf ab, geeignete Koordinierungsmaßnahmen und Finanzierungsentscheidungen seitens der Europäischen Kommission und der Mitgliedstaaten anzustoßen, um die Entwicklung von abgestimmten Datenmodellen und Simulationscodes für Themen im Energiebereich zu unterstützen. Zu diesem Zweck wird in dem Papier vorgeschlagen, die neueste Technologie im Bereich des Hochleistungsrechnens (HPC) und der Datenverwaltung zu nutzen, die auf EU-Ebene verfügbar wird: die Exascale-Generation. Das Papier wurde von einem wissenschaftlichen Ausschuss begutachtet, dem auch Vertreter:innen des Forschungszentrums Jülich angehörten. Die redaktionellen Arbeiten wurden vom JSC koordiniert. Das Papier untersucht die Rolle, die digitale, auf den Energiesektor abgestimmte Werkzeuge bei der Unterstützung des Übergangs zur Klimaneutralität spielen. Das vollständige Papier kann heruntergeladen werden von der EERA-Webseite.

Ansprechpartnerin: Dr. Maria Ramalho

aus JSC News No. 288, 29. April 2022

Letzte Änderung: 06.04.2024