JUPITER auf Platz 4 der Top500-Liste: Europa's schnellster Supercomputer

JUPITER hat sich als „Newcomer“ auf der TOP500-Liste der weltweit schnellsten Supercomputer den 4. Platz gesichert und ist er der schnellste Rechner Europas. Vollständig ausgebaut wird JUPITER, entwickelt vom JSC, als erster Supercomputer in Europa die Marke von 1 ExaFLOP/s brechen.

Das Ergebnis des Rankings wurde heute Mittag auf der ISC High Performance in Hamburg verkündet. Der Neuzugang ist zugleich das energieeffizienteste System unter der Top 5 der Liste.

JUPITER auf Platz 4 der Top500-Liste: Europa's schnellster Supercomputer
JUPITER: Europas schnellster Supercomputer.
Forschungszentrum Jülich / Sascha Kreklau

JUPTER wurde vom JSC entwickelt und in den vergangenen Monaten am Forschungszentrum Jülich aufgebaut. Dank eines modernen, eigens für JUPITER konzipierten Modular Data Centers (MDC), gelang der Aufbau rasant. „Sobald das gesamte System läuft, schafft JUPITER noch viel mehr“, sagte Prof. Thomas Lippert in einem kurzen Vortrag im Rahmen der Preisverleihung. Der Direktor des JSC betonte, wie ungewöhnlich kurz der Weg seit Vertragsunterschrift war und wie schnell das System aufgebaut wurde. Nur noch wenige Komponenten fehlen. Wenn diese ergänzt sind, wird JUPITER die ExaFLOP/s-Marke knacken und Europa damit in die Exascale-Ära manövrieren.

Green500: JEDI verteidigt 1. Platz, JUPITER ist der energieeffizienteste Supercomputer innerhalb der Top 5

Auf der heute ebenfalls vorgestellten Green500-Liste der energieeffizientesten Superrechner der Welt hat JEDI, das JUPITER Exascale Development Instrument, zum zweiten Mal in Folge den 1. Platz erreicht. Auch das Gesamtsystem JUPITER setzt Maßstäbe in puncto Energieeffizienz – mit mehr als 60 Milliarden Rechenoperationen pro Watt ist das System das effizienteste unter den 5 leistungsfähigsten Superrechnern der Welt. Unter den gesamten Top500-Rechnern gelangte JUPITER auf Platz 22 der Liste.

Mit seiner hocheffizienten Warmwasserkühlung ist JUPITER zudem darauf ausgelegt, die im Betrieb erzeugte Abwärme zum Heizen von Gebäuden zu nutzen und soll in das Wärmenetz des Jülicher Campus eingebunden werden.

Hochanspruchsvolle Simulationen und KI-Training

Der JUPITER-Booster, geliefert von Eviden, ist mit rund 24.000 GH200 Grace Hopper Superchips von NVIDIA bestückt. Diese sind für hochparallele Anwendungen wie zum Beispiel KI-Training oder anspruchsvolle Simulationen optimiert. Bei 8-Bit Berechnungen mit geringerer Genauigkeit, wie sie für das KI-Training verwendet werden, soll JUPITER mehr als 40 ExaFLOP/s erreichen. Erstmals in Europa lassen sich damit größte KI-Modelle, sogenannte Large Language Models (LLM), trainieren.

JUPITER auf Platz 4 der Top500-Liste: Europa's schnellster Supercomputer
JUPITER Booster im Jülich Supercomputing Centre, Forschungszentrum Jülich.
Forschungszentrum Jülich / Sascha Kreklau

JUPITER bietet aufgrund seiner riesigen Rechenkapazität in vielfältigen Anwendungsfeldern neue Möglichkeiten: So lässt sich zum Beispiel in der Klima- und Wettersimulation die räumliche Auflösung deutlich steigern, was insbesondere die Vorhersage von lokalen Extremereignissen entscheidend verbessert. Gleichzeitig wird JUPITER die Entwicklung eines nachhaltigen Energiesystems unterstützen – etwa indem er dabei hilft, Stromnetze, Simulationen von Energiespeicher-Materialien oder die Modellierung zukünftiger Wasserstofftechnologien zu optimieren.

JUPITER verfügbar für Forschung und KI-Projekte

In Jülich sind der JUPITER Booster und alle Speichersysteme bereits vollständig ausgebaut – die technische Abnahme läuft. Wissenschaftliche Anwenderinnen und Anwender haben schon jetzt die Möglichkeit, auf das System zuzugreifen, bevor es im Sommer offiziell in den nationalen und europäischen Nutzerbetrieb übergeht: Über das JUPITER Research and Early Access Program (JUREAP) mit mehr als 100 ausgewählten nationalen und internationalen Anwendungen, den GCS Exascale Pioneer Call sowie die ausgerufene Gauss-AI-Compute Competition für KI-Projekte.

Förderung

JUPITER, der „Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research“, wird zur Hälfte von der europäischen Supercomputing-Initiative EuroHPC Joint Undertaking (EuroHPC JU) und zu je einem Viertel vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR, vormals BMBF) sowie dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW NRW) über das Gauss Centre for Supercomputing (GCS) finanziert.

Kontakt: Benedikt von St. Vieth

Weitere Informationen
Pressemitteilung des Forschungszentrums Jülich: Supercomputer JUPITER erreicht Rekord-Rechenleistung in Europa

Letzte Änderung: 10.06.2025