Neuzugang im Labor: Messerscharf und eiskalt
Eine Geräteabnahme der besonderen Art: Nicole Droste, Commercial Director von Leica Biosystems, kam eigens mit weiteren Vertreter:innen des Unternehmens ins INM-1, um den gerade installierten Großschnitt-Kryostaten in Augenschein zu nehmen. Das neue Gerät – Firmenname CM 3600 – ersetzt einen Kryostaten von Leica, der nach 25 Jahren altersbedingt „außer Dienst“ gestellt werden musste.
Auch sein Nachfolger dient dazu, Mikrometer-dünne Gewebeschnitte von menschlichen Gehirnen anzufertigen, die unter anderem für den Julich Brain Atlas benötigt werden. Der Atlas ist Kernstück der europäischen digitalen Forschungsplattform EBRAINS. In der Arbeitsgruppe „Faserbahnarchitektur“ von Prof. Markus Axer werden die Schnitte verwendet, um mittels Polarized Light Imaging (3D-PLI)-Technologie die strukturelle Konnektivität und Faserbahnarchitektur in Post-mortem-Gehirnen zu untersuchen. Um die Gehirne für die Forschung schneiden zu können, müssen sie tiefgefroren sein. Der Kryostat kühlt deshalb bis auf -50 Grad herunter.

Der „Neue“ im Labor hat dieselben Außenmaße wie sein Vorgänger. Vorhandene Einrichtungen wie Kamerahalterungen oder die Rechneranbindung sowie Zubehörteile (Messerklingen, Schnitthalterungen) können deshalb weiterverwendet werden. Die Anschaffung – rund 385.000 Euro – wurde aus Mitteln des Struktur- und Entwicklungsfonds (STEF) des Forschungszentrums Jülich finanziert.