NRW-Akademie: Hirnforschung, Medienkunst und Literatur im Dialog
„Zwischen Bild und Sprache – Denken in der telematischen Gesellschaft“ – unter diesem Titel hatte die NRW- Akademie der Wissenschaften und der Künste in Düsseldorf am Dienstag, 25. November 2025, zu einem Vortrags- und Diskussionsabend eingeladen. Nach einem Impulsvortrag von Prof. Katrin Amunts folgte ein langes Gespräch, an dem neben der Hirnforscherin die Schriftstellerin Marion Poschmann und der Medientheoretiker Prof. Siegfried Zielinski teilnahmen. Moderiert wurde der Abend von Mischa Kuball, Künstler und Professor für Medienkunst.
In ihrem Vortrag warf Akademiemitglied Katrin Amunts Schlaglichter auf die Entwicklung der Hirnforschung seit Beginn des 20. Jahrhunderts: von den frühen Kartierungen Korbinian Brodmanns und des Forscherehepaars Cécile und Oskar Vogt und ihren Versuchen, die Komplexität der Befunde sprachlich und bildlich umzusetzen, über die Verfahren der 3D-Bildgebung in moderner Zeit bis hin zu den massiven Umwälzungen, die der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in den Neurowissenschaften gegenwärtig auslöst.

In der anschließenden Diskussion mit Siegfried Zielinski und Marion Poschmann wurden die Fragen bildlicher und sprachlicher Darstellung aus dem Blickwinkel von Natur- und Geisteswissenschaft sowie der Künste vertieft. Auch hier prägten die aktuellen Herausforderungen durch Generative KI die Diskussion.

Die Veranstaltung war Teil des Rahmenprogramms der Jahresausstellung 2025 der NRW-Akademie, die unter anderem von Mischa Kuball kuratiert wurde. Unter dem Titel „überZeichnung“ hatten 25 Mitglieder der Akademie Skizzen und Working Notes aus ihrer Arbeit zur Verfügung gestellt.

Die Ausstellung ist noch bis Freitag, 12. Dezember 2025, im Gebäude der Akademie (Palmenstraße 16, 40217 Düsseldorf) geöffnet. Zu sehen sind neben Bleistiftzeichnungen und Handschriften auch Formate wie 3D-Prints, Abklatsche, digitale Visualisierungen oder Beispiele für KI-gestütztes Zeichnen.