Neutronenstreuung: Rolle magnetischer Fluktuationen bei Hochtemperatursupraleitung überdenken
17. Oktober 2016
Links: Am JCNS nutzen die Forscher das kalte Dreiachsenspektrometer PANDA des JCNS, um magnetische Anregungen zu untersuchen, die mit unkonventioneller Supraleitung in Verbindung gebracht werden.
Quelle: Eckert/Heddergott, Technische Universität München
Rechts: Für die inelastischen Neutronenstreu-Experimente mussten Hunderte winzige Probenstückchen eines unkonventionellen Supraleiters aus der Klasse der Schwere-Fermionen-Verbindungen ausgerichtet und auf Aluminiumplatten geklebt werden.
Quelle: Yu Song/Rice University
Seit der Entdeckung der Hochtemperatursupraleitung versuchen Forscher herauszufinden, warum diese Materialien schon bei vergleichsweise hohen Temperaturen supraleitend sind. Neutronenstreuexperimente an der Außenstelle des Jülich Centre for Neutron Science (JCNS) am Heinz Maier-Leibnitz Zentrum in Garching bei München sowie am NIST Center for Neutron Research (NCNR) in Gaithersburg, Maryland, USA legen nahe, die Rolle magnetischer Fluktuationen bei der Ausbildung des Phänomens neu zu überdenken.
Solche magnetischen Anregungen treten bei allen unkonventionellen Supraleitern knapp unterhalb der Sprungtemperatur auf. Als Ursache werden zwei Modelle diskutiert; die Untersuchungen des internationalen Teams stützen eines davon.
Weitere Informationen:
Originalveröffentlichung:
Song, Y. et al.
Robust upward dispersion of the neutron spin resonance in the heavy fermion superconductor Ce1−xYbxCoIn5.
Nat. Commun. 7:12774 doi: 10.1038/ncomms12774 (2016).
Phys.org-Nachricht: “Neutron-scattering experiments explore origins of high-temp superconductivity“, D. Ruth, 30.9.2016