Der Julich Brain Atlas und die „telematische Gesellschaft“

„Zwischen Bild und Sprache – Denken in der telematischen Gesellschaft“ ist der Titel des Vortrags von Prof. Katrin Amunts am Dienstag, 25. November 2025, in der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste in Düsseldorf. Hintergrund ist die Utopie einer „telematischen Gesellschaft“, die der Medienphilosoph Vilém Flusser vor über 40 Jahren entwarf. In dieser Gesellschaft sind menschliche und technische Kommunikationssysteme untrennbar verflochten. Eine derart digitalisierte Welt, so die Utopie, werde das Denken selbst digitalisieren und die Symboliken menschlichen Austauschs radikal verändern.

In ihrem Vortrag zeigt Katrin Amunts am Beispiel des „Julich Brain Atlas“, wie digitale Technologien sowohl das menschliche Denken als auch den Forschungsprozess selbst transformieren. In der anschließenden Diskussionsrunde fügen der Medienarchäologe Prof. Siegfrieds Zielinski sowie die Schriftstellerin Marion Poschmann ihre Beobachtungen und Ideen hinzu.

Der Vortrag gehört zum Rahmenprogramm der Jahresausstellung der Akademie, die sich unter dem Titel „Überzeichnung“ mit dem Medium der Zeichnung in Wissenschaft und Kunst befasst. Das Cécile und Oskar Vogt-Institut für Hirnforschung in Düsseldorf, das Katrin Amunts leitet, hat dazu historische Hirnkartierungen Oskar Vogts und heutige dreidimensionale Atlas-Kartierungen sowie das automatische Zell-Labeling mit dem KI-Verfahren CellDetection beigetragen.

Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr im Sitz der Akademie, Palmenstraße 16, 40217 Düsseldorf. Anmeldung unter: anmeldung@awk.nrw.de.

Letzte Änderung: 17.11.2025