ETH-Zürich zeichnet Jülicher Neutronen-Forscher aus

Staudinger-Durrer-Preis für Prof. Dieter Richter

26. November 2015

Richter
Prof. Dieter Richter vom Jülich Centre for Neutron Science und vom Institute of Complex Systems hat für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Weichen Materie den Staudinger-Durrer-Preis der Eidgenössischen Technische Hochschule (ETH) Zürich erhalten.
Forschungszentrum Jülich

Prof. Dieter Richter vom Jülich Centre for Neutron Science und vom Institute of Complex Systems hat für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Weichen Materie den Staudinger-Durrer-Preis erhalten. Die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich ehrt damit Forscher für herausragende Beiträge zur Materialforschung. So hat Richter mit Hilfe hochauflösender Neutronenstreumethoden maßgeblich zum Verständnis der Dynamik von Polymeren und biologischen Makromolekülen beigetragen. Die Erkenntnisse sind etwa für die Verarbeitung von Kunststoffen wichtig und kamen darüber hinaus bei der Entwicklung winterfester Dieselkraftstoffe und umweltverträglicher Farblöser zum Tragen. In der biomedizinischen Forschung eröffneten sie Möglichkeiten, die Funktionalität von Eiweißmolekülen genauer zu ergründen.

Mit der Ehrung würdigt die ETH Zürich außerdem Richters erfolgreiche Bemühungen, die europäischen Forschergruppen auf dem Gebiet der Weichen Materie besser zu vernetzen. So gehörte er unter anderem zu den Begründern der internationalen Tagungsreihe „International Soft Matter Days“ sowie des europäischen Exzellenznetzwerks „SoftComp“. Nach der Gründung des Netzwerks war er außerdem sieben Jahre lang dessen Vorsitzender und Koordinator. Zu guter Letzt bedankt sich die ETH mit dem Preis für Richters Engagement als Mitglied der Forschungskommission des Schweizer Paul Scherrer Instituts (PSI), mit dem die ETH Zürich eng verbunden ist.

Der Preis, der die Verleihung der Staudinger-Durrer-Medaille sowie eine Einladung zu einem Ehrenvortrag beinhaltet, wurde Richter gestern im Rahmen des Materials Day am ETH-Department Materialwissenschaften verliehen. Seinen Namen verdankt er zwei bekannten Wissenschaftlern, die sich an der ETH Zürich in besonderer Weise um die Erforschung von Materialeigenschaften verdient gemacht haben. Hermann Staudinger hatte von 1912 bis 1926 eine Professur an der ETH Zürich inne; 1953 erhielt er den Nobelpreis für Chemie. Robert Durrer war zwischen 1943 und 1961 Professor für Metallurgie an der ETH Zürich und legte den Grundstein für ein erfolgreiches Verfahren der Stahlerzeugung.

Zum Institutsbereich Neutronenstreuung (ICS-1/JCNS-1)

Video-Aufzeichnung der Preisverleihung

Video-Aufzeichnung des Festvortrags

Letzte Änderung: 14.03.2022