Geschlechtersensible Sprache am Forschungszentrum Jülich
Geschlechtersensible Sprache
Im Januar 2022 wurde das Commitment zur Nutzung von geschlechtersensibler Sprache durch den Vorstand beschlossen. Das Commitment sieht die Verwendung einer inklusive Sprache vor, die alle Menschen anspricht, unabhängig davon welchem Geschlecht sie sich zugehörig fühlen. Sie sollen sich direkt angesprochen fühlen und nicht nur „mitgemeint“ werden.
Bei Fragen zu geschlechtersensiblen Sprache steht das Büro für Chancengleichheit allen Mitarbeitenden beratend zur Seite.
Warum ist eine geschlechtersensible Sprache wichtig?
Sprache formt unsere Wahrnehmung, unser Denken sowie unser Handeln und transportiert indirekt Norm- und Wertvorstellungen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir eine geschlechtersensible und diskriminierungsfreie Sprache verwenden, die Menschen aller Geschlechter sichtbar werden lässt, einbindet, direkt anspricht und nicht nur „mitdenkt“. Dies trägt zu einem respektvollen und wertschätzenden Miteinander bei.
Wie lässt sich eine geschlechtersensible Sprache in Texten umsetzen?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Sprache geschlechtersensibel zu gestalten. Die empfohlenen Formen sind geschlechterneutrale Personenbezeichnungen (z.B. Mitarbeitende) und personenunabhängige Funktionsbezeichnungen (z.B. Lehrkraft) sowie die Formulierung mit dem Genderstern (z.B. Lehrer*in) und dem Genderdoppelpunkt (z.B. Lehrer:in). Hierdurch lassen sich Texte einheitlich und (geschlechter-)inklusiv gestalten.
Die Beidnennung (z.B. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“) steigert die Sichtbarkeit von Frauen und Männern. Sie kann jedoch zu dem Ausschluss der Menschen führen, die sich nicht im binären Geschlechtersystem wiederfinden.
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Kann man auch geschlechtersensibel sprechen?
Beim Sprechen wird wie beim Genderstern und dem Genderdoppelpunkt eine kleine Pause zwischen Wortstamm und der Endung gelassen. Diese Pause heißt Glottisschlag.
Die meisten englischen Substantive haben keine grammatikalischen Geschlechtsformen (teacher, president), während manche wenige Substantive spezifisch männlich oder weiblich sind (z.B. actor/actress, waiter/waitress). Viele Substantive wurden auch im Englischen bereits angepasst und haben nun neutrale Äquivalente (z.B. police officer statt policeman/policewoman oder spokersperson statt spokesman).
Strategien, um die Geschlechter stärker einzubeziehen sind die Beidnennung (Pairing), Hervorhebung des Geschlechts (highlighting gender) und die genderneutrale Formulierung (Gender-neutral words).
Das generische Maskulinum sollte vermieden werden, da mit Formulierungen im Maskulinum nicht nur Unsicherheiten (Sind auch Nicht-Männer gemeint?), sondern auch männlich geprägte Vorstellungen einhergehen. Bei einer paarweisen Ansprache (zum Beispiel Bewerberinnen und Bewerber) fühlen sich Frauen und Männer gleichermaßen mehr angesprochen, wobei das Bewerbungsinteresse von Frauen dann ansteigt, wenn Berufe geschlechtsneutral oder frauenspezifisch vorgestellt werden. Generell werden Institutionen als attraktiver wahrgenommen, wenn sie geschlechtersensibel ausschreiben. Um Menschen aller Geschlechter einzubinden und anzusprechen, sollten genderneutrale Formulierungen gefunden werden.