Sexualisierte Belästigung & Gewalt
Inhaltsverzeichnis
Kein gesellschaftlicher Bereich und kein Arbeitsumfeld ist frei von sexualisierter Belästigung oder Gewalt. Natürlich auch nicht das Wissenschaftssystem, das sehr von Hierarchien und Abhängigkeiten geprägt ist.
Wie wichtig der Schutz vor unerwünschtem sexualisierten Verhalten ist, zeigt auch eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes:
- 62 % der Befragten erlebten Belästigungen in Form von sexualisierten Kommentaren,
- 44 % berichteten von unerwünschten Blicken, Gesten oder Nachpfeifen und
- 26 % von unerwünschten Berührungen.
Schutzpflicht des Arbeitgebers
Als Arbeitgeber hat das Forschungszentrum Jülich eine Schutzpflicht gegenüber seinen Mitarbeitenden:
- Vorbeugende Maßnahmen für die Schaffung eines sicheren Arbeitsumfelds zu treffen und Mitarbeitende über den gesetzlichen Schutz vor Belästigung zu informieren (Präventions- und Informationspflicht).
- Eine Beschwerdestelle nach § 13 AGG vorzuhalten, bei der Mitarbeitende Beschwerde einreichen können, wenn sie eine Form von Diskriminierung oder Belästigung erfahren haben.
- Unverzüglich zu handeln, indem Beschwerden ernst genommen und geprüft werden sowie dafür Sorge zu tragen, dass Belästigungen in Zukunft nicht wieder vorkommen können
Darüber hinaus ist im Leitbild fest verankert, dass das Forschungszentrum die Kreativität und Motivation seiner Mitarbeitenden als höchstes Gut schätzt. Motivation und Kreativität entfaltet sich nur dort, wo sich Menschen sicher fühlen können und wissen, dass sie vor Diskriminierung und Gewalt geschützt sind. Dafür braucht es eine Kultur des Hinsehens und Benennens – eine Unternehmenskultur mit Null-Toleranz für Diskriminierung, Sexismus, sexualisierte Belästigung oder Gewalt.
Maßnahmen, Angebote & Aktionen
Das Forschungszentrum Jülich bietet verschiedene Anlaufstellen mit unterschiedlichen Funktionen für betroffene Personen an. Mitarbeitende können sich zu dem Thema beraten und unterstützend begleiten lassen oder sich über rechtliche Schritte informieren.
Das Büro für Chancengleichheit wirkt regelmäßig an Aktionen mit und organisiert Veranstaltungen, um auf die Relevanz des Themas hinzuweisen. Des Weiteren bietet das Trainingsprogramm des Geschäftsbereichs Personalentwicklung für Mitarbeitende Seminare und Trainings an, die sowohl im Umgang mit dem Thema aufklären als auch stärken sollen. Das Angebot ist vielfältig und umfasst von speziellen Schulungen für Anlaufstellen bis hin zu Schulungen für Führungskräfte verschiedene Arbeitsebenen.
Aktionstag ‘Orange Your City’
Am 25. November findet jährlich der UN-Women Aktionstag ‚Orange Your City‘ statt, an dem Städte und Institutionen weltweit sichtbare Signale gegen die Gewalt an Frauen setzen. 2021 hat sich das Forschungszentrum Jülich erstmals beteiligt, indem das Seecasino und das Gebäude der Zentralbibliothek orange beleuchtet wurden.
UniSAFE
Das Forschungszentrum Jülich hat sich erfolgreich für die Beteiligung am EU-geförderten UniSAFE Projekt beworben. UniSAFE schafft mit 45 Wissenschaftsorganisationen europaweit eine Datenbasis für die Erforschung sexualisierter Gewalt und entwickelt entsprechende Präventionsmaßnahmen.
Weiter Informationen zum Projekt (In Englisch)
Kontakt
Antonia Illich
Leitung Büro für Chancengleichheit (BfC) Head of Equal Opportunities Bureau (BfC)
- Büro für Chancengleichheit
Raum 324