„Jedes Nein brachte mich dem Ziel einen Schritt näher!“

Die Physikerin Dr. Sonam Maiti suchte nach ihrer Postdoc-Zeit am Forschungszentrum Jülich einen Job in der Industrie – und erhielt angesichts fehlender Deutschkenntnisse zahlreiche Absagen. Mittlerweile hat sie ihren Platz gefunden: Sie arbeitet in einem internationalen Team bei Infineon und fühlt sich dort rundum wohl.

„Jedes Nein brachte mich dem Ziel einen Schritt näher!“
Sonam Maiti

Frau Maiti, wie lange waren Sie am Forschungszentrum Jülich, und woran haben Sie dort gearbeitet?

Nach meiner Promotion an der Universität Tübingen war ich von 2019 bis 2022 als Postdoc am Forschungszentrum Jülich tätig, genauer gesagt am Peter Grünberg Institut (PGI 7) in der Arbeitsgruppe von Professor Rainer Waser. Inhaltlich habe ich mich mit Halbleitertechnologie und Materialwissenschaften befasst, insbesondere mit Nanokristallen und deren Anwendungsmöglichkeiten in Speicherbauelementen.

Wie kam es zu Ihrem Wechsel zu Infineon?

Während der COVID-Pandemie war alles sehr instabil – ich habe mir jedoch Stabilität gewünscht. Da mein Vertrag befristet war, wollte ich in die Industrie wechseln und begann, mich weiterzubilden, um den passenden Arbeitsplatz zu finden. Ich bewarb mich bei verschiedenen Unternehmen, darunter auch Infineon: Die Arbeit an den verschiedenen Projekten dort hat mich sehr angesprochen.

Bewerbungsphasen sind meist stressig. Wie haben Sie die Zeit der Bewerbungen empfunden?

Es war eine schwierige Zeit: Anfangs wurde ich bei vielen Firmen abgelehnt, weil ich nicht fließend Deutsch sprach, gute Deutschkenntnisse jedoch erforderlich waren. Es war sehr ernüchternd, all die Absagen zu bekommen. Andererseits sind es genau diese Rückschläge, die mich zu dem Menschen gemacht haben, der ich heute bin. Meine Beharrlichkeit hat mich auf den richtigen Weg geführt – es zahlt sich aus, fokussiert zu sein und etwas erreichen zu wollen. Jedes Nein brachte mich dem Ziel einen Schritt näher. Deshalb möchte ich all denjenigen, die dringend einen Job suchen und keine guten Rückmeldungen erhalten, sagen: Bleibt dran und lasst euch von Rückschlägen nicht entmutigen!

Bei Infineon erhielten Sie schließlich eine Zusage. Woran arbeiten Sie dort?

Ich arbeite als Prozessintegrations- und Produktentwicklungsingenieurin für Halbleiter-Mikrochips: Wir produzieren Mikrochips, die in Elektrofahrzeugen eingesetzt werden, sowie für zahlreiche Anwendungen im Bereich Leistungshalbleiter. Wir beschleunigen den Übergang zu emissionsfreien Elektrofahrzeugen, seien es nun Autos, Busse oder Schienenfahrzeuge. Ein Bereich, der meiner Meinung nach in der heutigen Zeit sehr wichtig ist, schließlich ist Nachhaltigkeit von größter Bedeutung! Meine Aufgaben umfassen Entwicklungsprojekte, Implementierungen, Produktionsunterstützung, Problemanalyse, Einrichtung, Produkteinführung und vieles mehr im Technologiebereich – ich unterstütze mehrere Projekte und Teams. Mein Kernteam besteht aus etwa 15 Personen: Ein internationales Team an verschiedenen Standorten, das dasselbe Produkt aus unterschiedlichen Perspektiven betreut.

Wie wichtig ist es für sie, in einem internationalen Team zu arbeiten?

Vielfalt und Inklusion sind unerlässlich für Innovation und Erfolg. Zudem fühle ich mich als Ausländerin in internationalen Teams sehr willkommen. Auch habe ich durch die Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Teams und Kulturen gelernt, meine Kommunikationsweise anzupassen: Durch die Arbeit in komplexen Projekten übe ich jeden Tag, mit den damit verbundenen Herausforderungen umzugehen.

Welche Unterschiede bestehen zu Ihrer Arbeit im Forschungszentrum? Gibt es etwas, das Sie im Nachhinein am Forschungszentrum besonders schätzen?

Bei Infineon sind wir stärker organisiert, auch die Vorgaben sind strenger: Schließlich geht es um ein fehlerfreies Produkt. Zudem sind wir sehr kundenorientiert. Als Postdoc im Forschungszentrum Jülich hatte ich dagegen die Freiheit, meine Arbeit selbstständig zu gestalten und sie nach meinen Vorstellungen auszurichten. Auch die Möglichkeiten zur Weiterbildung waren klasse: Während meiner gesamten Zeit dort habe ich Deutschkurse für internationale Mitarbeiter besucht. Außerdem habe ich wertvolle Einblicke vom Career Center des Forschungszentrums erhalten: Sie haben mir bei den Bewerbungen geholfen, mich bei der Erstellung meines Lebenslaufs unterstützt und mir bei der Jobsuche geholfen. Es ist wirklich toll, dass ich die Angebote des Forschungszentrums Jülich nutzen konnte!

An welchem Standort von Infineon arbeiten Sie?

Ich bin am Standort Villach in Österreich. Die Natur und die Alpenlandschaft hier sind ein echter Gewinn. Wenn man viel zu tun hat und mit komplexen Aufgaben zu tun hat, ist es einfach herrlich, nach der Arbeit im Sommer in den wunderschönen Seen zu baden oder jetzt in der kälteren Jahreszeit in der Natur spazieren zu gehen und an der frischen Luft zu entspannen.

Letzte Änderung: 19.12.2025