Neues EuroHPC JU-Projekt TIME-X gestartet
Jüngste Erfolge haben das Potenzial der Parallel-in-Time-Integration als leistungsstarkes algorithmisches Paradigma zur Erschließung der Leistung von Exascale-Systemen etabliert. Allerdings wurden diese Erfolge hauptsächlich in einem eher akademischen Umfeld erzielt, ohne ein übergreifendes Verständnis. TIME-X wird den nächsten Schritt in der Entwicklung und dem Einsatz dieses vielversprechenden neuen Ansatzes für massiv-parallele HPC-Simulationen machen und eine effiziente Parallel-in-Time-Integration für reale Anwendungen ermöglichen. Finanziert durch das EuroHPC Joint Undertaking und nationale Regierungen, wird das Konsortium aus 10 Institutionen aus Belgien, Frankreich, Deutschland und der Schweiz Software und neuartige algorithmische Konzepte für die Parallel-in-Time-Integration auf aktuellen und zukünftigen HPC-Architekturen entwickeln. Die Partner werden das Potenzial in drei unterschiedlichen und anspruchsvollen Anwendungsfeldern mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung demonstrieren: Wetter und Klima, Medizin und Fusion. Um dies zu erreichen, vereint das inhärent interdisziplinäre TIME-X-Konsortium alle relevanten Akteure auf europäischer Ebene aus der numerischen Analyse und angewandten Mathematik, der Informatik und den ausgewählten Anwendungsdomänen in einer gemeinsamen strategischen Forschungsanstrengung.
Das Projekt wird von der KU Leuven (Belgien) geleitet. JSC wird hauptsächlich innerhalb der Arbeitspakete "HPC & Implementation" (WP2) und "Impact Maximisation" (WP5) arbeiten. In WP2 wird das JSC zusammen mit der Technischen Universität Hamburg-Harburg ein gemeinsames Promotionsprojekt über belastbare, ungenaue Parallel-in-Time-Integratoren, deren effiziente Implementierung und deren Anwendung starten. Unter der Leitung von WP5 wird das JSC außerdem Schulungs- und Tutorial-Aktivitäten durchführen. Weitere deutsche Partner sind die Technische Universität Darmstadt, die Technische Universität München und die Universität Wuppertal. Das Projekt startete am 1. April und hat eine Laufzeit von drei Jahren.
Kontakt: Dr. Robert Speck
aus JSC News No. 280, 26. April 2021