VITAL Sommerschule und Messkampagne
Messkampagne: Drohnenflüge ab 10.8.
Vom 10. bis 25. August 2024 finden im Rahmen einer wissenschaftlichen Messkampagne Drohnenflüge auf dem Campus Jülich statt. Dabei werden Vertikalprofile meteorologischer Größen (Druck, Temperatur, Feuchte) erfasst werden. Die Drohnen fliegen daher nur senkrecht oberhalb von zwei eng begrenzten Bereichen über dem Innenhof von Gebäude 05.2 und neben dem meteorologischen Turm. Es werden ausschließlich meteorologische Messungen durchgeführt. Die an den Drohnen installierten Kameras dienen lediglich zur Navigation. Es werden keine Foto- oder Filmaufzeichnungen gemacht. Die Bereiche, wo die Flüge stattfinden, werden durch Hinweisschilder markiert.

Messkampagne HErZ VITAL
Die Drohnenflüge sind Teil der Messkampagne VITAL I (Vertical profiling of the troposphere: Innovation, optimization and application), die dieses Jahr am Forschungszentrum stattfindet. Bei VITAL I werden neben den Drohnen auch neu entwickelte Lidar- und Radar-Systeme vom Boden aus kontinuierliche Beobachtungen des Wetters in der Höhe liefern. Diese Beobachtungen werden dann mit Daten von Wetterballons, Satelliten und Messungen des Wetterturms verglichen. Die Untersuchungen dienen der Verbesserung von Wettervorhersagen.
Das gastgebende Institut, das Institute of Climate and Energy Systems, Troposphäre (ICE-3), kooperiert dabei mit den Universitäten in Köln, Bonn und Tübingen, sowie mit dem Hans-Ertel-Zentrum für Wetterforschung (HErZ) und dem Deutschen Wetterdienst (DWD).
Zum Hintergrund
Meteorologische Beobachtungen sind unverzichtbare Voraussetzungen für jede Wettervorhersage. Dabei gilt: je besser wir messen, desto verlässlicher wird die Wettervorhersage. Neben den klassischen, oberflächennahen Beobachtungen (z.B. „Wetterstationen“), braucht die Wettervorhersage auch Beobachtungen von Temperatur, Luftfeuchte, Wind, etc. in den höheren Schichten der Atmosphäre. Diese stammen z.B. von Wetterballons, Flugzeugen oder Wettersatelliten. Leider bieten diese Verfahren nur unzureichende Informationen über das Wettergeschehen in den untersten ein bis zwei Kilometern der Atmosphäre: dort wo die meisten Menschen leben und wo das Wetter „geschieht“, das uns direkt betrifft. Aufgrund dessen ist der Deutsche Wetterdienst (DWD) fortlaufend daran interessiert, neue Messverfahren zu entwickeln und zu testen, um zu prüfen, welche Messungen zukünftig in das operationelle Messnetz eingehen sollen.
Sommerschule
Zeitgleich zur Messkampagne findet auch die HErZ-Sommerschule statt. Daran beteiligen sich etwa 50 internationale Studierende, um moderne Messverfahren kennenzulernen. Gleichzeitig lernen sie, wissenschaftliche Fragen zu beantworten, wie etwa, welchen Einfluss der Braunkohletagebau auf das Wetter und die Luftqualität in der Umgebung um Jülich hat. Während der Sommerschule hören die Teilnehmenden auch fachspezifische Vorlesungen und präsentieren ihre wissenschaftlichen Ergebnisse bei einer Abschlussveranstaltung am letzten Tag der Sommerschule.
Links
Hans-Ertl-Zentrum für Wetterforschung