ALL-Ready – Das europäische Netzwerk für Reallabore und Forschungsinfrastrukturen für die Agrarökologie: Vorbereitungsphase
Das ALL-Ready Pilotnetzwerk: Die inspirierenden Beispiele und die Erfahrungen der Reallabore und Forschungsinfrastrukturen für die Agrarökologie in Europa und Kanada
KURZE ZUSAMMENFASSUNG DES ALL-READY PILOTNETZWERKS

Das ALL-Ready Pilotnetzwerk ist im Grunde genommen ein Prototyp, das Feedback zu verschiedenen bereits im ALL-Ready-Projekt entwickelten Tools, Konzepten und Empfehlungen liefert. Darüber hinaus zielt es darauf ab, durch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen agroökologischen LL, RIs und OIAs in ganz Europa eine internationale Gemeinschaft aufzubauen, indem gemeinsame Netzwerkaktivitäten im Einklang mit den gemeinsamen Interessen im Bereich der Agrarökologie geschaffen und umgesetzt werden.
Das Netzwerk startete offiziell im Dezember 2021 mit 15 Mitgliedern, und zwar nach einer sechsmonatigen Auswahl- und Vorbereitungsphase. Um ein möglichst offenes und dynamisches Netzwerk zu erhalten, wurden im November 2022 vier weitere Initiativen in das Netzwerk aufgenommen, somit stieg die Anzahl der Mitglieder auf insgesamt 19. Elf Mitglieder verstehen sich als LL, sieben als RI und eines (ACS) sowohl als LL als auch als RI.
Ein dänisches Finanzierungsprogramm, das „Organic Research, Development and Demonstration Programme“, trat dem Pilotnetzwerk ebenfalls als Beobachter bei, um von den Mitgliedern zu lernen, da es darauf abzielt, LL-ähnliche Forschungsprojekte zu finanzieren, die sich an die Endverbraucher*innen orientieren und sich auf ökologische Landwirtschaft und Lebensmittelsysteme konzentrieren.
Die Mitglieder des Netzwerks sind sehr divers und vertreten alle vier europäischen Regionen (Nord-, Süd-, West- und Osteuropa). Sie stammen aus insgesamt acht EU-Staaten sowie dem Vereinigten Königreich, der Schweiz und Kanada. Dabei unterscheiden sie sich auch in ihrer Größe und ihrer Zielsetzung. Viele haben breit aufgestellte agrarökologische Ziele, wie die Verbesserung agrarökologischer Praktiken und der Agrartechnologie in den verschiedenen Landwirtschaftssektoren (Acker- und Gartenbau etc.), während einige spezifische Ziele haben und sich auf einzelne Bereiche wie die Reduzierung von antimikrobiellen Mitteln in der Viehzucht oder die bessere Übernahme digitaler Tools in der Agrarökologie konzentrieren. Einige sind durch das ENoLL zertifizierte LLs, während die Mehrheit aus offenen Innovationsstrukturen aus nationalen oder regionalen Netzwerken, reallaborartigen Projekten oder experimentellen Versuchsstandorten besteht.
Auch die geografische Reichweite der Aktivitäten der Mitglieder ist unterschiedlich. Die meisten RIs (ISF, LifeWatch ERIC, EMPHASIS) sind international aufgestellt, während andere hauptsächlich lokal (ZAPVS) oder regional (ReWet) tätig sind. Viele LL-Mitglieder sind auf nationaler (PA4ALL, ÖMKi, IF, Carbonfarm, InoFA, ACS) oder regionaler (LLAEBIO, PFN Hessen, Guadalinfo) Ebene aktiv. Die Mitglieder unterscheiden sich auch hinsichtlich ihrer Erfahrung, wir sprechen von Anfängern
(mit weniger als zwei Jahren Erfahrung: Occitanum, PFN Hessen), über Mitglieder mit mittlerer Erfahrung (zwei bis fünf Jahre: LLAEBIO, InoFA, PA4ALL, ISF, LifeWatch-ERIC, ROADMAP, EMPHASIS und über erfahrene Mitglieder (mehr als fünf Jahre: ÖMKi, OasYs, ReWet, Biobase, ZAPVS, IF, Carbonfarm, FiBL, ACS).
Die Netzwerke sind kleine bis große Initiativen, und unterscheiden sich auch hinsichtlich der Anzahl der Akteure, mit denen sie zusammenarbeiten. Im Falle von agrarökologischen LLs sind die Akteure meist Landwirt*innen, aber Verbraucher*innen, aber andere Stakeholder der landwirtschaftlichen Lebensmittelproduktionskette sind ebenfalls anwesend. Bei agrarökologischen RIs sind die Akteure fast immer Forschende und nur in Einzelfällen Landwirt*innen, die Angestellten der Beraterdienste oder Bürger*innen. Die meisten Mitglieder arbeiten mit kleinen (weniger als 50 Akteure: PA4ALL, LifeWatch-ERIC, OasYs, Carbonfarm, PFN Hessen, EMPHASIS) oder mittelgroßen (50 – 200 Akteure: LLAEBIO, ÖMKi, ROADMAP, Occitanum, Biobase, InoFA, FiBL, Guadalinfo) Akteursgemeinschaften zusammen und nur wenige haben mehr als 200 Akteure (ISF, ReWet, ZAPVS, IF).
Das Pilotnetzwerk dient als Experimentierfeld, um die Struktur und die Funktionsweise des zukünftigen europäischen agrarökologischen Netzwerks aus LLs und RIs auf der Grundlage der Ko-Kreation und der partizipativen Methoden zu erkunden, da die gesammelten Erfahrungen direkt in das zukünftige Netzwerk und in die Agrarökologie-Partnerschaft einfließen.
This project has received funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 101000349 (ALL-Ready).
