Dr. Heidi Heinrichs beim parlamentarischen Frühstück

Was muss passieren, um den Klimaschutz in Deutschland in dem Tempo voranzutreiben, wie es das Gesetz vorsieht? Beim dritten Berliner KlimaDialog, zu dem das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) und die Helmholtz-Klima-Initiative Vertreter:innen aller Fraktionen des Bundestags am 15.03.2023 eingeladen hatten, debattierten der Präsident des UBA, Dr.-Ing. Heidi Heinrichs vom Forschungszentrum Jülich und Dr. Charlotte Unger vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) ihre Erkenntnisse zu den Herausforderungen der Dekarbonisierung.

Ein Thema in Anbetracht der geopolitischen Situation Deutschlands war die Energiesicherheit. Heidi Heinrichs erläuterte hier den Vorteil des Ausbaus Erneuerbarer Energien, der die Importabhängigkeit Deutschlands auf den Energiemärkten senke. Das Speichermedium dabei solle Wasserstoff sein.

Grüner, mithilfe von erneuerbaren Energien hergestellter Wasserstoff, sei das vielversprechendste Speichermedium, als Speicherort hätten Salzkavernen in Deutschland ein besonders hohes Potenzial, sagte Heinrichs. Denn das technologische Know-how und die geologischen Gegebenheiten hierzulande wären gut. Allerdings würde der Umbau von Öl- und Gas-Kavernen bis zu fünf Jahre benötigen, und es brauche auch neue Speicher. Dabei müsse man sogar mit bis zu zehn Jahren Plan- und Bauzeit rechnen. Die Zeit sei knapp, denn die Szenarien ergäben einen Bedarf von über 400 solcher Kavernen bis 2045 – und nur wenige Firmen seien auf diese Technik spezialisiert.

Ähnlichen Beschränkungen begegne der Wasserstoffsektor bei den Importen, hob Heinrichs hervor. Da Pipelines geopolitischen Risiken ausgesetzt seien – wie gerade im Ukraine-Konflikt schmerzhaft erfahren –, sei der Transport von Flüssigwasserstoff mit Schiffen die resilientere Lösung. Allerdings seien die Schiffe, die Wasserstoff transportieren könnten, noch nicht gebaut und die Werften in Deutschland und Europa noch nicht auf diese neue Herausforderung ausgerichtet.

Zudem könnten neue Technologien problematische Abhängigkeiten von kritischen Materialien schaffen, wie es das Beispiel Iridium zeige. Auf dem Weg zur Wasserstoff-Wirtschaft sollten diese Probleme heute schon strategisch angegangen werden.

Disclaimer: Diese Meldung stammt aus dem Online-Auftritt von "Deutsches Klima Konsortium e.V."

Letzte Änderung: 05.06.2025