Forschungsdatenmanagement
Über
Die Fachgruppe Forschungsdatenmanagement entwickelt Methoden, die die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit von Forschungssoftware und -daten der Energiesystemforschung im Sinne der FAIR Prinzipien verbessern. Dies umfasst unter anderem die Entwicklung von speziellen Metadatenformaten, integrierenden Modellschnittstellen, Ansätzen der Datenintegration, -validierung und -auswertung in Modellworkflows, Methoden der künstlichen Intelligenz zur Datenbeschaffung, sowie Ontologien als gemeinsame Sprachgrundlage. Zudem werden ausgewählte Modelle und Daten des Instituts durch grafische Nutzeroberflächen potenziellen Interessenten bereitgestellt.
Forschungsthemen
Zu den Forschungsthemen gehören die Entwicklung semantischer Daten- und Metadatenmodelle und deren Implementierung in moderne Datenbanken und Wissensgraphen nach den FAIR- und Linked-Open-Data-Prinzipien, die Integration von Software und Daten in reproduzierbare und nachnutzbare Rechenabläufe, die Extraktion quantitativer Informationen aus wissenschaftlicher Literatur mit Hilfe natürlicher Sprachverarbeitung und die Entwicklung hochwertiger Benutzerschnittstellen.
Mitglieder
FORSCHUNGSFELDER
Im Rahmen des Forschungsdatenmanagements werden Methoden entwickelt, die die Auffindbarkeit, Zugänglichkeit, Interoperabilität und Wiederverwendbarkeit von Forschungsdaten im Sinne der FAIR Prinzipien verbessern. Neben klassischen Ergebnisformaten, wie bspw. Journalpublikationen, Datensammlungen oder Softwaremodellen, werden dabei auch ergänzende Formate, wie Präsentationen, Dokumentationen, Code- und Videotutorials und digitale Prozessworkflows, berücksichtigt. Um die Forschungsdaten nachhaltig nutzbar und mit der Forschungscommunity effizient austauschbar zu machen, werden speziell an die Bedürfnisse der Eneriesystemanalyse angepasste Metadatenformate entwickelt, die u.a. auch Informationen über Data Provenance und lizenzrechtliche Bestimmungen beinhalten.
Im Rahmen von Drittmittelprojekten wie LOD-GEOSS und NFDI4Ing werden verteilte Datenbankstrukturen und semantische Wissensgraphen aufgebaut, die als integrierende Schnittstellen den Forschungsbereich bei dem Aufbau einer gemeinsamen Forschungsdateninfrastruktur unterstützen. Gleichzeitig wird an der Erstellung der Open Energy Ontology mitgewirkt, die als gemeinsame Sprachgrundlage den wissenschaftlichen Austausch fördert und durch die maschinenlesbare Formalisierung von domänenspezifischen Konzepten und Zusammenhängen den Automatisierungsgrad und die Effizienz der Energiesystemanalyse erhöht.

Grafische Benutzeroberflächen (GUIs) bieten den Vorteil, dass die Analyse von Daten intuitiver, einfacher zu lesen und zu verstehen ist. Sie geben dem Benutzer in der Regel sofortiges visuelles Feedback über die Auswirkungen jeder Aktion. Unsere GUIs richten sich in erster Linie an Entscheidungsträger, welche in die Projekte des Instituts eingebunden sind und daher einen möglichst einfachen Zugang zu den Projektergebnissen wünschen. Diese GUIs werden mit den neuesten Web-Technologien und leistungsstarken Programmiersprachen erstellt, so dass ein reibungsloser Umgang mit den Elementen möglich ist und praktische Entscheidungen in kürzester Zeit getroffen werden können.
Der Wasserstoff Atlas Afrika, eine kürzlich vom Institut entwickelte GUI, ist ein Beispiel für eine Web-Software, die eine Analyse der Wasserstoffpotenziale in Afrika bietet. Es handelt sich um einen Web-Atlas, der in kurzer Zeit geeignete Gebiete für die Errichtung von Wind- und Solarparks sowie Wasserstoffproduktionsanlagen identifiziert und somit die Entscheidungsinformationen für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur ermöglicht.

Im Porträt: Patrick Kuckertz
Wie ist es, an einer der größten Forschungseinrichtungen in Europa zu arbeiten? Dr. Patrick Kuckertz ist Forschungsdatenmanager am Institut für Energie- und Klimaforschung - Jülicher Systemanalyse (ICE-2) am Forschungszentrum Jülich.