Helmholtz-Schülerkongress 2025 zum Thema Supercomputer, KI und Quantencomputing - zwischen Faszination und Verantwortung
Vielfältiges Programm, interessierte Teilnehmer:innen und ein interaktives Podiumsgespräch
Jülich, 01. Dezember 2025 – Mitte November fand der diesjährige Helmholtz-Schülerkongress des JuLab im Foyer der Zentralbibliothek des Forschungszentrums Jülich statt. Rund 220 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe aus Gymnasien und Gesamtschulen kamen, um sich mit dem hochaktuellen Themenbereich rund um Supercomputer, KI und Quantencomputing auseinanderzusetzen und dabei insbesondere das Spannungsfeld zwischen technisch Machbarem, Cybersicherheit und gesellschaftlicher Verantwortung näher zu beleuchten.
Das vielfältige Programm ermöglichte den Teilnehmenden einen lehrreichen, aber dennoch kurzweiligen Tag voller neuer Eindrücke und spannender Erkenntnisse. Die Schüler:innen konnten aus erster Hand erfahren, wie moderne Hochleistungsrechner, Quantencomputer und KI-Systeme unsere Forschung und unseren Alltag verändern.

Eröffnet wurde der Tag durch ein Grußwort von Frau Franca auf der Heiden, Referentin des Vorstandsmitglieds Herrn Prof. Dr. Kuipers, die die Schüler:innen auf die inhaltlichen Schwerpunkte des Tages einstimmte und die Rolle des Forschungszentrums bei diesem zentralen Thema herausarbeitete.
Im Anschluss luden die verschiedenen Angebote rund um den großen Hörsaal die Schüler:innen zum eigenständigen Erkunden ein. Neben Infopostern und Exponaten aus der Forschung sowie Infostände zu Ausbildungsmöglichkeiten gab es die Gelegenheit, sich an Mitmachstationen wie dem Phyphox-Wackelbrett-Experiment zur JTrack-App oder den Algorithm-Optimization-Challenges (RWTH) selbst auszuprobieren und zu tüfteln und zu grübeln. Zudem konnten die Teilnehmenden sich an verschiedenen interaktiven Online-Umfragestationen beteiligen und auf diesem Wege Meinungen, Ideen und Wissen direkt teilen. Die Ergebnisse wurden in Echtzeit in bunten Wortwolken und Diagrammen präsentiert und diskutiert.

Zentrales Element des Tages waren die Kurzvorträge und Besichtigungen von Forschungsinstituten auf dem Campus, die sich mit Forschung und Entwicklung von KI und Computersystemen bzw. mit der Anwendung und Verarbeitung von Big Data, u.a. in den Bereichen Gehirn- und Klimaforschung sowie ethischen Fragestellungen, befassen. Die Schüler:innen konnten sich ihr Programm aus Vorträgen zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen – von der Klimamodellierung mit Wetterballons über das Kryolabor, vom Netzwerk ‚Women in High Performance Computing‘ oder auch der zivilen Sicherheitsforschung bis hin zum gerade erst eingeweihten Exascalerechner JUPITER – dabei am Morgen selbst zusammenstellen. Dadurch bot sich die Gelegenheit, in neueste Entwicklungen einzutauchen und mit Wissenschaftler:innen aus dem Forschungszentrum ins Gespräch zu kommen und es wurde erneut die wichtige Rolle des Forschungszentrums Jülich im Zusammenhang mit diesen Technologien und Themen verdeutlicht.

Einen besonderen Höhepunkt des Tages bildete die abschließende Podiumsdiskussion über die ethischen, sicherheitstechnischen und gesellschaftlichen Aspekte dieser Technologien, die in diesem Jahr in Form einer interaktiven Quizshow gestaltet wurde. Die Podiumsgäste Prof. Joost-Pieter Katoen von der RWTH Aachen, Thomas Menke aus dem Innenministerium NRW sowie Sabrina Kirschner vom Institut für Demokratiepädagogik in Eupen beantworteten passend zu ihrer jeweiligen Expertise Fragen zu den Kategorien „Lernen und Lehren“, „Cybersicherheit“ sowie „Gesellschaft und Demokratie“, die die Teilnehmenden selbst auswählen konnten. Neben vorbereiteten Fragen sorgten auch Aktivitätsaufgaben und Beiträge aus dem Publikum für eine lebendige und abwechslungsreiche Runde.

Eine bunte Mischung aus Fragen von „Was bedeutet digitale Mündigkeit?“ über „Inwiefern unterstützt KI an der RWTH beim Studieren und Forschen?“ bis hin zu „Warum ist Cybersicherheit für Deutschland als Staat wichtig?“ ermutigte die Teilnehmenden zu anregenden Gesprächen. Insbesondere die Mitmachfragen und die Schüler:innenfragen erzeugten eine große Resonanz im Publikum. Und auch der Einsatz von ChatGPT zur Lösung von Hausaufgaben und Klausuren regte zu einem lebhaften Austausch an. Mit ihrer Frage, ob KI eher als Lehrer oder Schüler zu betrachten sei, sorgte eine Schülerin für eine sehr interessante und kontroverse Diskussion auch beim Publikum.
Über den Helmholtz-Schülerkongress
Der Helmholtz-Schülerkongress bietet jungen Menschen eine wertvolle Gelegenheit, spannende Wissenschaft hautnah zu erleben und Einblicke in Forschungsfelder zu erhalten, die für ihre eigene Zukunft bedeutsam sind. Jedes Jahr steht dabei ein anderer Jülicher Forschungsschwerpunkt aus den Bereichen Energie, Klima, nachhaltige Bioökonomie, technische Information oder biologische Information im Fokus.
Erklärtes Ziel der jährlichen Veranstaltung ist es, Jülicher Forschungsthemen bei jungen Leuten bekannt zu machen, ihnen Beteiligungsmöglichkeiten aufzuzeigen und sie mit Forscher:innen ins Gespräch zu bringen, um ihnen so eine Basis für eine fundierte Bewertung von gesellschaftlich relevanten Themen zu bieten. Namensgeber des Kongresses ist der Universalgelehrte Hermann von Helmholtz. Sein Name steht für die Entdeckerfreude und den Wissensdurst, die auch diese Veranstaltung prägen. In diesem Sinne wurden die Schülerinnen und Schüler mit mehr Fragen als Antworten entlassen, was sie anregen sollte, sich auch nach dem Kongress weiter mit den behandelten Themen zu beschäftigen.