Morbus Parkinson
Die Parkinsonsche Krankheit ist die bekannteste und am häufigsten auftretende Synukleinopathie, und die häufigste neurodegenerative Krankheit mit Störungen des Bewegungsapparates bei Menschen. Sie ist nach ihrem Entdecker James Parkinson benannt, einem britischen Arzt und Apotheker. Er selbst bezeichnete die Krankheit als Schüttellähmung ("shaking palsy") und gab ihr den Namen "Paralysis agitans". Bereits 1817 veröffentlichte er seine Untersuchungen unter dem Titel "An Essay on the Shaking Palsy". Die Krankheit manifestiert sich in einer Degeneration der Nervenzellen in der Substantia nigra pars compacta (SN), einem Teil des Gehirns, der den Bewegungsapparat steuert. Die Neuronen dieser Hirnstruktur wirken über den Neurotransmitter Dopamin hemmend auf andere Teile des Bewegungsapparates. Der durch das Absterben der Zellen ausgelöste Dopaminmangel äußert sich in vier
Kardinalssymptomen:
- Rigor (Muskelstarre)
- Tremor (Muskelzittern)
- Bradykinese (verlangsamte Bewegungsabläufe)
- posturale Instabilität (Instabilität der Körperhaltung)
Die Symptome treten erst auf, nachdem bereits ein Großteil der dopaminergen Neuronen der SN abgestorben ist. Parkinson tritt meistens spontan auf. Es sind allerdings auch drei Mutationen im Synuclein-Gen (A30P, A53T und E46K) bekannt, die zu einer familiären Form von Parkinson mit einem früheren Auftreten der Symptome führen. Die einzige definitive Diagnose für die Krankheit ist die Detektion von Lewy Bodies, welche aus alpha-Synuclein-Aggregaten bestehen, in den dopaminergen Neuronen der SN post mortem. Zurzeit sind keine wirkungsvollen Behandlungen gegen PD bekannt. Sämtliche Therapieansätze sind darauf beschränkt, die Symptome zu lindern. Der Verlauf der Krankheit wird dadurch jedoch nicht verlangsamt.
Wir arbeiten an der Analyse der Aggregationsprozesse von alpha-synuclein sowie einem diagnostischen Ansatz für Morbus Parkinson.