Energiesicherheit im Blick: Keine Angst vor der Dunkelflaute!

Energiesicherheit im Blick: Keine Angst vor der Dunkelflaute!
Pexels / Brett Sayles

Was passiert, wenn Wind und Sonne in Deutschland gleichzeitig nur wenig Strom liefern? Unsere Kollegen Dr. Thomas Schöb und Dr. Jann Weinand waren kürzlich im Radio zu Gast, um die Dunkelflaute zu erklären und der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, dass unser zukünftiges treibhausgasneutrales Energiesystem so geplant ist, dass die Versorgungssicherheit jederzeit gewährleistet sein kann.

Die aktuelle Absicherung und der Weg zur Klimaneutralität (Dr. Thomas Schöb)

Dr. Thomas Schöb erklärte in der ARD Audiothek, dass wir unsere Energieversorgung aktuell noch mit Kohle- und Gaskraftwerken gegenüber Schwankungen absichern. Er beleuchtete, ob Dunkelflauten zukünftig ein Problem sein werden, was PV-Anlagen und Windräder auch im Winter leisten und welche Maßnahmen wir benötigen, damit der Übergang in eine klimaneutrale Zukunft gelingt.

Wasserstoff als Rückgrat der Versorgungssicherheit (Dr. Jann Weinand)

Für die langfristige Stabilität bei längeren Dunkelflauten wird Wasserstoff eine zentrale Rolle spielen. Dr. Jann Weinand vom Forschungszentrum Jülich betonte beim MDR, dass vor allem flexible, wasserstoffbasierte Kraftwerke sowie ergänzende Biomasse- und Biogasanlagen notwendig sind, um auch längere Flauten zuverlässig zu überbrücken.

In einem Szenario für 2045 seien "etwa 50 Gigawatt Wasserstoff-Gasturbinen als kostenoptimale Lösung vorgesehen". Damit könne selbst "eine zweiwöchige kalte Dunkelflaute – das Extremszenario im Januar – überstanden werden." Entscheidend sei eine europäisch koordinierte Systemplanung mit Wasserstoff, Biomasse und Stromnetzen als Rückgrat der Versorgungssicherheit, wobei der Einfluss auf die Gesamtkosten selbst bei dreiwöchigen Flauten gering bleibe.

Letzte Änderung: 08.12.2025