Quantencomputer: Neue Grundlage für stabile Quantenbits mit exotischen Majorana-Teilchen entdeckt
Jülich, 21. März 2017 – Majorana-Teilchen gelten als vielversprechende Kandidaten für stabile Quantenbits. Deren Herstellung ist eine der größten Herausforderungen bei der Entwicklung eines Quantencomputers. Bereits vor knapp 80 Jahren hatte der italienischen Physiker Ettore Majorana Teilchen vorhergesagt, die zugleich ihr eigenes Antiteilchen sind. Doch erst in den letzten Jahren gelang es, die Existenz dieser Majoranas näherungsweise experimentell zu belegen. Wissenschaftlern des Forschungszentrums Jülich ist mit einem Experiment nun ein wichtiger Schritt gelungen, um Majorana-Teilchen herzustellen, die sich auch für das Verarbeiten und Speichern von Quanteninformationen nutzen lassen. Gemeinsam mit Forschern der Universitäten Würzburg und Duisburg-Essen fanden sie in einem sogenannten Halbleiternanodraht Hinweise auf einen neuartigen Kopplungsmechanismus und eine extrem starke Spin-Bahn-Kopplung. Letztere gilt als wichtige Voraussetzung, um Quantenbits mithilfe der exotischen Teilchen in Nanodrähten darzustellen.