Wissenschaft ist vor allem der Wahrheit verpflichtet. Daneben sollte sich Wissenschaft aber stets auch an grundlegenden ethischen Prinzipien orientieren. Im Forschungszentrum Jülich ist ethisches Handeln integraler Bestandteil wissenschaftlicher Exzellenz. Denn Forschung entfaltet ihre volle Wirkung erst dann, wenn sie nicht nur neues Wissen schafft, sondern auch Vertrauen, Orientierung und gesellschaftlichen Mehrwert stiftet.
Die Forschungsethik erörtert grundlegende ethische Prinzipien, die für eine verantwortungsvolle Wissenschaft unerlässlich sind, und konkretisiert diese zu Lösungsansätzen für Problemstellungen der alltäglichen wissenschaftlichen Praxis. Am Forschungszentrum Jülich sind diese Prinzipien durch klare Leitlinien und Verfahren strukturell verankert und tragen dazu bei, ethische Standards im Forschungsalltag verlässlich umzusetzen.
Zu diesen Prinzipien gehören beispielsweise Ehrlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Redlichkeit und Selbstkritik. Unter dem Begriff „Gute wissenschaftliche Praxis“ werden Regeln zusammengefasst, die auf diesen Prinzipien beruhen und die für die tägliche Arbeit von Forscher:innen zentral sind. Für exzellente Forschung ist es nämlich nicht nur wichtig, dass innovative Methoden angewendet, Daten erhoben und ausgewertet sowie neue Theorien entwickelt werden. Ebenso wichtig ist es, dass Forscher:innen sich kritisch gegenüber sich selbst und kooperativ und fair untereinander verhalten. Nur dann können herausragende Ergebnisse zum Nutzen für die Gesellschaft erzielt werden.
Das Forschungszentrum Jülich kommt seiner großen gesellschaftlichen Verantwortung nach, nicht nur exzellente Forschung zu betreiben, sondern sich dabei auch an den höchsten ethischen Standards zu orientieren.
Um wissenschaftliches Fehlverhalten zu vermeiden oder es zumindest frühzeitig zu erkennen und konsequent zu ahnden, gelten am Forschungszentrum daher „Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlichen Praxis“, zu deren Einhaltung sind alle Forscher:innen verpflichten. Zusätzlich gibt es mit den Ombudspersonen eine Anlaufstelle, die bei Verdachtsfällen kontaktiert werden kann.
Es gibt weitere ethische Prinzipien, die für die Wissenschaft relevant und auch für das Forschungszentrum handlungsleitend sind, etwa das Prinzip des Respekts der Autonomie, das Nichtschadenprinzip und das Gerechtigkeitsprinzip. Für die Einhaltung dieser Vorgaben sind überwiegend gesetzlich vorgeschriebene Kommissionen zuständig.
Daneben können sich andere ethische Fragen stellen, insbesondere dann, wenn mit Forschungsergebnissen sicherheitsrelevante Risiken verbunden sind oder die Möglichkeit einer missbräuchlichen Verwendung besteht. Für diesen Fall hat das Forschungszentrum Jülich eine eigene „Kommission für Ethik in der Forschung“ eingerichtet, die Projektvorhaben kritisch prüft und gegebenenfalls Empfehlungen aussprechen kann.
Das Forschungszentrum Jülich kommt damit seiner großen gesellschaftlichen Verantwortung nach, nicht nur exzellente Forschung zu betreiben, sondern sich dabei auch an den höchsten ethischen Standards zu orientieren. Die Ombudspersonen für gute wissenschaftliche Praxis und die „Kommission für Ethik in der Forschung“ bilden dabei starke institutionell verankerte Gremien zur Umsetzung der Forschungsethik in Jülich.