Simulation der Plasma-Wand-Wechselwirkung im Fusionsreaktor ITER auf dem Supercomputer JURECA
Jülich, 30. September 2019 – Das Forschungszentrum Jülich und die ITER-Organisation, welche für den Bau des Internationalen Kernfusionsreaktors ITER zuständig ist, arbeiten bei der Erforschung der Plasma-Wand Wechselwirkungen und der Entwicklung von Messsystemen eng zusammen. Forscherinnen und Forscher des Jülicher Instituts für Energie- und Klimaforschung (IEK-4) führen im Rahmen eines Servicevertrags Simulationen durch, um das Ausmaß von Beryllium-Verunreinigungen in verschiedenen Betriebsphasen zu bestimmen. Wissenschaftler erwarten, dass die aus Beryllium bestehende Hauptwand von ITER im Betrieb erodiert und es zu Verunreinigungen des mehrere Millionen Grad heißen Plasmas kommt.
Die berechnete dreidimensionale Verteilung von Beryllium im gasförmigen Plasma sowie die Ablagerung desselben an den Wänden werden für die Auslegung von spektroskopischen Messsystemen verwendet, die zur Beobachtung und Regelung des Plasmas notwendig sind. Die Berechnungen erfolgen mittels des 3D Monte-Carlo-Codes ERO2.0, den die Jülicher Plasmaphysiker mit Unterstützung von Experten des Jülich Supercomputing Centre (JSC) entwickelt und massiv parallelisiert haben.
Die Simulationen laufen auf dem Jülicher Supercomputer JURECA, wobei in der Regel 256 Rechenknoten mit je 48 CPU-Kernen verwendet werden. Das gemeinsame Projekt läuft bereits seit einem Jahr erfolgreich mit einer Förderung von 110.000 Euro. Nun wurde die Finanzierung für weitere Studien und Plasmaszenarien über zusätzliche 9 Monate bewilligt.
Weitere Informationen:
Institut für Energie- und Klimaforschung, Plasmaphysik (IEK-4)
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Institut für Energie- und Klimaforschung, Plasmaphysik (IEK-4)
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