Forschung zwischen Himmel und Erde
Atmosphärenforschung stand im Mittelpunkt des Festvortrags des Forschungszentrums in Bonn
Verletzlich sieht die Atmosphäre auf Satellitenbildern aus - jene Hülle, die das Leben auf dem Planeten Erde überhaupt möglich macht. Die Bedeutung dieser überaus komplexen Schicht und ihrer physikalischen und chemischen Prozesse für den Klimawandel stand im Mittelpunkt des diesjährigen Jahresfestvortrags, den Prof. Andreas Wahner am 21. November vor rund 230 Gästen aus Politik, Wissenschaft und Industrie sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Forschungszentrums im Rheinischen Landesmuseum in Bonn hielt.
Die Erforschung der Spurengase, die einen sehr geringen, aber entscheidenden Anteil der Atmosphäre ausmachen, sind ein Schlüssel für das Verständnis klimarelevanter Veränderungen, die durch den Menschen verursacht werden. Um hier noch detaillierter Zusammenhänge zu verstehen, sammeln Wissenschaftler in verschiedenen Luftzonen Daten von Spurengasen - unter anderem mit dem Zeppelin NT -, verfolgen ihre Ausbreitung und ihren Abbau und entwickeln computergestützte Klimamodelle, die nicht nur langfristige Entwicklungen ins Auge fassen, sondern auch die Wettervorhersage verbessern.
Hier arbeiten die Wissenschaftler in Projekten unterschiedlicher Ausrichtungen mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und anderen Partnern zusammen, wie zum Beispiel mit Fluggesellschaften in Deutschland und Europa, aber auch bald in Asien und anderen Teilen der Welt, um ein möglichst vollständiges Bild der atmosphärischen Verhaltensweisen zu bekommen.
Ziel ist es letztendlich, gemeinsam mit Forschungspartnern in aller Welt das System Atmosphäre zu begreifen, bestehende Klimamodelle zu verbessern und entscheidende Stellschrauben in diesem sensiblen Teil des Erdsystems zu identifizieren, um Grundlagen für ein vernünftiges gesellschaftliches Handeln zu legen.
Das Institut für Energie- und Klimaforschung, dessen Geschäftsführender Direktor Prof. Andreas Wahner ist, ist eines der größten Jülicher Institute, in dem etwa 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und 200 Doktoranden arbeiten.
Beim Empfang nach dem Vortrag nahmen die Gäste gern die Gelegenheit wahr, sich durch die eindrücklichen Ausstellungen "Elefantenreich- Eine Fossilwelt in Europa" und "Der Neandertaler" des Landesmuseums führen zu lassen.
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