Brüssel fördert die Forschung an den Grundlagen unserer Existenz
Jülich, 23. März 2016 – Prof. Hans Ströher, Direktor des Jülicher Instituts für Kernphysik (IKP), erhält einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (European Research Council, ERC)
Bei der Entstehung unseres Universums entstanden gleichzeitig Materie und Antimaterie – und hätten sich eigentlich sofort gegenseitig vernichten müssen. Weshalb sie das nicht getan haben, ist eines der großen Rätsel der Physik. Ströher erforscht in dem Projekt "srEDM" mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des IKP, der RWTH Aachen und der Universität Ferrara (Italien) den Grund für die Materie-Antimaterie-Asymmetrie des Universums, dem wir unsere Existenz verdanken. Der Physiker hofft, diesen in geladenen Teilchen wie Protonen nachweisen zu können: als winzig kleine, aber messbare Ungleichheit in der Verteilung ihrer Ladung, dem sogenannten elektrischen Dipolmoment. Ziel von srEDM ist es, für die ersten Messungen den Jülicher Teilchenbeschleuniger COSY zu nutzen. Für die Messung mit höchster Präzision wird schließlich aber ein völlig neuartiger Speicherring benötigt, der mit zwei gegenläufigen Teilchenstrahlen betrieben werden soll. An diesem Projekt arbeiten mehr als 100 Forscher aus zehn Ländern in der Kollaboration JEDI – Jülich Electric Dipole Investigations – zusammen.
Mit den Advanced Grants fördert der ERC herausragende etablierte Spitzenforscher. Hans Ströher hatte bereits 2010 einen Advanced Grant für seine Untersuchungen zur Erzeugung polarisierter Antiprotonen erhalten.
Weitere Informationen:
Institut für Kernphysik, Bereich Experimentelle Hadronendynamik (IKP-2)
Forschungsmagazin effzett 1 / 2015 mit dem Schwerpunkt Kernphysik "Warum ist nicht nichts?"
Warum ist nicht nichts?
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