Digitale Zukunft Europas: Jülicher Forscher auf EU-Veranstaltung "Shaping Europe’s Digital Future"
Jülich/ Sofia, 24. April 2018 – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungszentrums Jülich stellten auf der Veranstaltung "Shaping Europe’s Digital Future" ihre Forschung auf den Gebieten der Neurowissenschaften und des Hochleistungsrechnens vor. Bei der Konferenz, die von der bulgarischen EU-Ratspräsidentschaft und der Europäischen Kommission am 19. April in Sofia veranstaltet wurde, trafen sich Forscher, Industrievertreter und Repräsentanten von EU-Institutionen und Ministerien, um die zentrale Rolle des High Performance Computing (HPC) für viele Bereiche der europäischen Wissenschaft und Industrie zu diskutieren.
Die Konferenz wurde vom bulgarischen Premierminister Boyko Borissov zusammen mit Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, und Prof. Ivan Dimov, stellvertretender Minister für Bildung und Wissenschaft, eröffnet. Ein wichtiges Thema war das Europäische High-Performance Computing Joint Undertaking (EuroHPC), das im Januar 2018 begann. Die Initiative sieht Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro in eine europäische Supercomputer-Infrastruktur vor, darunter zwei Exascale-Systeme, die um ein Vielfaches leistungsstärker wären als die aktuell schnellsten Superrechner der Welt. In ihren Begrüßungsworten betonte die Kommissarin, dass High Performance Computing bei der Erforschung von einigen der schwierigsten Fragen in der Wissenschaft eine entscheidende Rolle spielt. "Denken Sie nur an die Herausforderung, das menschliche Gehirn zu verstehen. Ohne die hohe Rechenleistung dieser Systeme wäre dieses Vorhaben nicht vorstellbar."
Forscher um die Jülicher Neurowissenschaftlerin Prof. Katrin Amunts, wissenschaftliche Leiterin des
Human Brain Project
(HBP), veranschaulichten auf der Veranstaltung im Nationalen Kulturpalast die zunehmende Bedeutung des High Performance Computing in den Neurowissenschaften. Giulia Rossetti konnte zeigen, dass Simulation neue Einsichten auf der molekularen Ebene liefert, die Voraussetzung für die Entwicklung neuer Therapien ist. In einem produktiven Wechselspiel lassen sich neue Einblicke in die erstaunliche Komplexität des Gehirns gewinnen, und gleichzeitig Fortschritte auf dem Gebiet des High Performance Computing und wie der Künstlichen Intelligenz vorantreiben. Prof. Thomas Lippert und Prof. Kristel Michielsen vom Jülich Supercomuting Centre (JSC) gaben einen Einblick in die europäische Supercomputer-Infrastruktur PRACE und diskutierten gemeinsam mit Experten aus der Wissenschaft und Industrie über neue Arten der Informationsverarbeitung wie Quantencomputer und das sogenannte neuromorphe Computing.Ausführlicher Bericht zur Veranstaltung auf der Website des Human Brain Project (englisch)
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