ESS-Council erstmals zu Gast in Jülich
Oberstes ESS-Lenkungsgremium informiert sich über Jülicher Beiträge
Am 4. Dezember besuchte das oberste Lenkungsgremium der Europäischen Spallationsquelle (European Spallation Source, ESS), das „ESS Council“, erstmals das Forschungszentrum Jülich. Die Delegierten informierten sich vor Ort aus erster Hand über die Jülicher Beiträge für die ESS. Der Besuch fand im Rahmen des 17. Meetings des Councils statt. Das ESS Council setzt sich aus bis zu zwei Vertretern pro Mitgliedsstaat zusammen. Den Vorsitz hat Frau Dr. Beatrix Vierkorn-Rudolph inne, ehemals BMBF.
Die ESS entsteht derzeit im schwedischen Lund. Sie soll 2023 den Betrieb als weltweit stärkste Neutronenquelle aufnehmen und wissenschaftliche Durchbrüche ermöglichen, u.a. in den Bereichen Materialforschung, Energie, Gesundheit und Umwelt.
Das Forschungszentrum Jülich leistet einerseits Beiträge zur sogenannten „Target-Station“ der ESS. Darin werden hochenergetische Neutronen durch den Aufprall beschleunigter Protonen auf das eigentliche Target aus Wolfram freigesetzt und danach gekühlt und auf Geschwindigkeiten abgebremst, die für die Experimente nötig sind. Das Zentralinstitut für Engineering, Elektronik und Analytik – Engineering und Technologie (ZEA-1) ist hierbei verantwortlich für die Planung, Analyse, Montage, Prüfung und Inbetriebnahme von Schlüsselkomponenten, etwa dem Moderator- und Reflektor-System, dem Targetüberwachungssystem, der Strahlextraktion sowie den magnetgelagerten Choppersystemen.
Zudem trägt das Jülich Centre for Neutron Science (JCNS) gemeinsam mit dem ZEA-1 zu vier von 15 Forschungsinstrumenten bei, die durch das Konstruktionsbudget der ESS finanziert werden, für drei davon federführend. Eine Kleinwinkelstreuanlage, genannt SKADI, ein „Time-of-Flight“-Instrument unter dem Namen T-REX und zwei Diffraktometer namens DREAM und MAGIC werden am Forschungszentrum in den nächsten Jahren entstehen und danach an der ESS neuartige Untersuchungen ermöglichen. Für die Arbeiten kann das Forschungszentrum auf langjährige Erfahrung beim Bau und Betrieb von Neutronenstreuinstrumenten zurückgreifen, die bis 1962 zurückreicht.
Weitere Informationen:
Zentralinstitut für Engineering, Elektronik und Analytik – Engineering und Technologie (ZEA-1)