Fusionsforscher tagen in Jülich
Jülich, 17. Januar 2012 – Das Forschungszentrum Jülich ist noch bis zum 19. Januar Gastgeber von Fusionsforscherinnen und -forschern aus aller Welt. Thema des Treffens: die Randschicht von Fusionsreaktoren. Dort findet die Energieauskopplung aus der Brennkammer statt. Das physikalische Verständnis dieser Region und die Materialauswahl für die Innenwand sind Schlüsselthemen für spätere Fusionskraftwerke.
Die Veranstaltung wird von ITPA durchgeführt, der "International Tokamak Physics Activity", einem weltweiten Zusammenschluss von Kernfusionsforschern unter dem Dach des internationalen Fusionsreaktors ITER im südfranzösischen Cadarache. Das Tokamak-Prinzip ist eine spezielle Variante von Kernfusionsmaschinen. Es ist zurzeit das am weitesten fortgeschrittene und liegt deshalb auch ITER zugrunde.
Das Forschungszentrum Jülich ist an ITPA intensiv beteiligt – und zwar unter anderem mit Experimenten am EU-Fusionsexperiment JET. Jülicher Wissenschaftler und Ingenieure haben für JET wesentliche Komponenten der Brennkammer-Innenwand neu konzipiert und gebaut. Mit der aus massivem Wolfram bestehenden "ITER-like Wall" bereitet das Forschungszentrum den Weg zum Erfolg von ITER, der zurzeit von sieben führenden Nationen gemeinsam aufgebaut wird.
Eine der wesentlichen Aufgaben von ITPA ist die Koordinierung und inhaltliche Festlegung des Forschungsprogramms an Tokamak-Experimenten in der ganzen Welt – mit dem Ziel, die Auslegung von ITER zu optimieren und dessen späteres Forschungsprogramm zu erarbeiten. ITER soll zum ersten Mal 500 Millionen Watt Leistung aus Kernfusion erzeugen und damit den Weg zum Kraftwerk bereiten.
Weitere Informationen
Wissenschaftliche Informationen zur "ITER-like Wall"
Kontakt:
Dr. Ralph P. Schorn
Institut für Plasmaphysik
Telefon: 02461 61-5306
Fax: 02461 61-8132
r.p.schorn@fz-juelich.de