Augustus aus dem 3D-Drucker
Jülich, 22. Januar 2016 – Bei der Rekonstruktion einer unvollständigen antiken Büste des römischen Kaisers Augustus unterstützt das Forschungszentrum das Museum Zitadelle in Jülich sowie mehrere beteiligte Archäologen und Historiker aus der Euregio. Allein der Hinterkopf des etwa zwölf Zentimeter hohen Bildnisses aus dem 1. Jahrhundert nach Christus war im 19. Jahrhundert bei Stolberg in der Nähe von Aachen gefunden worden. Per Scan und 3D-Druck hat Dr.-Ing. Dietrich Faidel vom Jülicher Zentralinstitut für Engineering, Elektronik und Analytik (ZEA) nun zunächst eine detailgetreue Replik des historischen Funds aus Kunststoff hergestellt.
Damit die historische Büste auch wieder ein Gesicht bekommt, nutzt Faidel erneut die technischen Möglichkeiten des Forschungszentrums. Zu dem bestehenden Fragment der Büste fügt der Lasertechnik-Ingenieur – zunächst digital, dann im Druck – die eingescannten Gesichter anderer ausgewählter Augustus-Büsten hinzu. Als Vorlage nutzt er Repliken aus dem Römisch-Germanischen Museum in Köln und dem Pariser Louvre.
Dass es sich um eine Augustus-Darstellung handeln muss, hatten die beteiligten Altertumsforscher aus Aachen, Maastricht, Heerlen und Jülich an der Haardarstellung des Hinterkopfs erkannt – genauer gesagt an den kurzen, sorgfältig ausgearbeiteten Locken.
Das noch bruchstückhafte Bildnis ist nach Karneval in der Ausstellung "Fahndung nach Augustus" im Museum Zitadelle in Jülich zu sehen. Dort soll nach der Fertigstellung auch der vervollständigte Kopf ausgestellt werden.
Weitere Informationen:
zur Ausstellung (Stadt Jülich)
Zentralinstitut für Engineering, Elektronik und Analytik - Engineering und Technologie (ZEA-1)