Deutsch-französische Forschungskooperation soll verstärkt werden

Jülich, 15. Februar 2016. Internationaler Besuch auf dem Campus: Daniel Verwaerde, der Vorsitzende der französischen Energiebehörde CEA, hat das Forschungszentrum Jülich besucht. Im Zentrum des Termins stand die Vertiefung der deutsch-französischen Zusammenarbeit. Dabei wurden vor allem Kooperationspotenziale in den Bereichen Materialentwicklung, Simulation und Big Data sowie Energietechnologien erörtert. Über die aktuellen Entwicklungen informierte sich Herr Verwaerde im Jülich Supercomputing Centre (JSC) und dem Institut für Energie- und Klimaforschung. Auch ein Gespräch mit dem Vorstand des Forschungszentrums, vertreten durch Prof. Wolfgang Marquardt und Prof. Harald Bolt, stand auf der Tagesordnung.

Beispielhaft für eine erfolgreiche französisch-deutsche Kooperation in der Energieforschung lobten beide Seiten das im Herbst 2015 gegründete, energie-orientierte

Centre of Excellence

(EoCoE). Dieses von der EU finanzierte Projekt zielt darauf ab, die bestehende Supercomputing-Infrastruktur in Europa stärker für die Energieforschung nutzbar zu machen. Ziel ist es, den Übergang zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Energieversorgung zu beschleunigen. Insgesamt 23 Arbeitsgruppen aus acht Ländern beteiligen sich an dem Projekt, das von einem deutsch-französischen Zusammenschluss des federführenden

Maison de la Simulation aus Saclay

(in der Nähe von Paris) und dem Forschungszentrum Jülich koordiniert wird. Unter ihnen befinden sich gleich fünf heimische Forscherteams aus dem Jülich Supercomputing Centre, dem Institut für Energie- und Klimaforschung sowie dem Institut für Bio- und Geowissenschaften.

Das mit einem Budget von 5,5 Millionen Euro ausgestattete

Centre of Excellence

soll innerhalb von drei Jahren die Programmcode-Entwicklung vorantreiben und damit neue Möglichkeiten für die Modellierung und Simulation auf Höchstleistungsrechnern schaffen. Ebenfalls sollen neue Werkzeuge für Big-Data-Analysen und Anwendungen für Exascale-Rechner der nächsten Generation hervorgebracht werden. Insbesondere Anwendungen aus der Meteorologie, den Materialwissenschaften, der Hydrologie sowie der Kernfusion werden von der Unterstützung durch das EoCoE profitieren. Im Fokus stehen etwa globale meteorologische Simulationen, die es ermöglichen, die Wetterbedingungen für Windturbinen und Solarkraftwerke präziser vorherzusagen, oder die Entwicklung neuer Materialien für leistungsstärkere Batterien und Brennstoffzellen zu beschleunigen.

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Jochen Mohr
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Letzte Änderung: 19.05.2022