Preisgekrönte Bakteriensensoren
Jülich, 18. März 2016 – Prof. Julia Frunzke ist mit dem diesjährigen Forschungspreis der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) geehrt worden. Die Wissenschaftlerin am Jülicher Institut für Biotechnologie und Juniorprofessorin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf erhielt die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre aktuelle Forschung an Bakteriensensoren für die Biotechnologie.
Bakterien können Moleküle und Umweltbedingungen messen – diese Fähigkeiten macht sich Julia Frunzke zu Nutze und entwickelt mit ihrer Arbeitsgruppe Biosensoren, die beispielsweise Aminosäuren in Corynebacterium glutamicum aufspüren. Dieses Bakterium produziert für die biotechnische Industrie Aminosäuren, Proteine und weitere Substanzen. Der Sensor wird mit einem Fluoreszenz-Protein gekoppelt; dadurch wird die Produktion von Aminosäuren in einzelnen Zellen als leuchtendes Signal sichtbar. So lassen sich beispielsweise Bakterienstämme finden, die große Mengen bestimmter Aminosäuren produzieren. Anhand des Fluoreszenz-Signals können diese dann gezielt ausgewählt und anschließend weiter gezüchtet und untersucht werden. Die Jülicher Gruppe konnte auf diese Weise Mutationen identifizieren, mit denen sich die Produktion um mehr als 100 Prozent steigern lässt und dabei gleichzeitig weniger unerwünschte Nebenprodukte anfallen.
Weitere Informationen:
Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Biotechnologie (IBG-1)
Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM)
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Erhard Zeiss
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