Thomas Rachel und Cajus Caesar besuchen das Forschungszentrum
Jülich, 08. August - Der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel MdB (CDU), hat mit seinem Bundestagskollegen Cajus Caesar MdB (CDU), Mitglied im Haushaltsausschuss und forstpolitischer Sprecher der Unionsfraktion, das Institut für Bio- und Geowissenschaften im Forschungszentrum Jülich besucht und sich dabei über den Fortschritt auf dem Feld der Bioökonomie informiert.
Die Bioökonomie zielt auf eine an natürlichen Stoffkreisläufen orientierte, nachhaltige Wirtschaftsform ab. Sie bietet viele Chancen, die weiter wachsende Weltbevölkerung mit ausreichend Nahrungsmitteln zu versorgen, aber spielt auch eine wichtige Rolle bei der Rohstoff- und Energieversorgung der Zukunft. Die integrierte Entwicklung der nachhaltigen Produktion von Pflanzen als nachwachsende Rohstoffe und deren Konversion in innovative Produkte durch Biotechnologie, moderne Verfahrenstechnik und technische Chemie sowie die ökonomische Betrachtung sind der Schlüssel, zu einer ressourceneffizienten und zukunftsorientierten Wirtschaftsweise.
Prof. Ulrich Schurr, der Leiter des Jülicher Instituts für Pflanzenwissenschaften und Sprecher des Bioeconomy Science Centers (BioSC), führte aus, dass bis zum Jahr 2050 doppelt so viele Nahrungsmittel wie heute benötigt werden, um die Weltbevölkerung zu ernähren - weitere nachwachsende Ressourcen werden für die Versorgung mit nachwachsenden Rohstoffen also benötigt. Gleichzeitig werde der Klimawandel deutlich spürbare Konsequenzen haben. Angesichts dieser Herausforderungen seien Fortschritte der Forschung bei der Gewinnung von Nahrungsmitteln, effektiven und wirtschaftlichen Produktionsprozessen unabdingbar. Diese müssten zügig in die Praxis umgesetzt werden.
Einen wichtigen Impuls liefert dabei das in Deutschland und Europa einmalige „Bioeconomy Science Center“ (BioSc), in dem mehr als 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Forschungszentrum sowie den Universitäten in Aachen, Düsseldorf und Bonn die vielfältigen Aspekte der Bioökonomie bearbeiten.
Welche Rolle kann der Rohstoff Holz bei der Bioökonomie spielen? Diese Frage wurde beim Besuchstermin u.a. erörtert. Konkret ging es um die Chancen und Möglichkeiten, den Rohstoff Holz in Wertschöpfungsketten der Bioökonomie zu integrieren. Eine Möglichkeit bietet hier das Konzept der Bioraffinerien. Bioraffinerien verwandeln Biomasse in wertvolle Rohstoffe. Anders als herkömmliche Raffinerien "füttern" die Betreiber sie nicht mit Erdöl und Co., sondern vor allem mit pflanzlicher Biomasse – zum Beispiel Restholz.
Bei einem abschließenden Rundgang durch die Gewächshäuser konnten sich die Gäste aus dem Bundestag einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Jülicher Pflanzenforschung verschaffen.
Weitere Informationen:
Institut für Bio- und Geowissenschaften, Bereich Pflanzenwissenschaften (IBG-2)
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