Vorstandsmitglied Professor Harald Bolt gestorben
Jülich, 30. Juli 2021 – Das Forschungszentrum Jülich trauert um Prof. Dr.-Ing. Harald Bolt. Er starb in dieser Woche nach schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren. Harald Bolt war seit 2008 Mitglied des Vorstands und führte den wissenschaftlichen Geschäftsbereich, zu dem die Energie- und Klimaforschung, das Zentralinstitut für Engineering, Elektronik und Analytik und bis vor kurzem auch die Bio- und Geowissenschaften gehörten. "Wir sind alle sehr traurig und betroffen über diese Nachricht. Der Tod von Prof. Bolt ist ein großer Verlust für das Forschungszentrum, als Kollege, als Mensch wie auch als Wissenschaftler. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei seiner Familie. Harald Bolt hatte in seinen langen Jahren im Vorstand großen Anteil an der strategischen Ausrichtung des Forschungszentrums. Er prägte nachhaltig die wissenschaftlichen Themen und die Positionierung der Energie- und Klimaforschung sowie der Bio- und Geowissenschaften. Dafür sind wir ihm zutiefst dankbar. Wir verlieren mit ihm einen exzellenten Strategen und eine starke Persönlichkeit. Jemand, der sich voll und ganz der Forschung verschrieben hatte, gleichzeitig ruhig und ausgeglichen war, sehr humorvoll, und der stets ein offenes Ohr für jeden Einzelnen hatte. Er wird uns sehr fehlen", würdigte Prof. Wolfgang Marquardt, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums Jülich, den Verstorbenen.
Harald Bolt hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Jülicher Energie und Klimaforschung ebenso wie die Bio- und Geowissenschaften tiefgreifende Transformationsprozesse der Gesellschaft forschend mitgestalten. Es entstanden während seiner Amtszeit starke wissenschaftliche Schwerpunkte in diesen Bereichen. Sie tragen mit ihrer Expertise zur Energiewende, zur Bekämpfung des Klimawandels und zum Aufbau einer ressourcenschonenden Bioökonomie ebenso bei wie zum Aufbau neuer Wertschöpfung und der Bewältigung des Strukturwandels im Rheinischen Revier.
Der Verstorbene war dem Forschungszentrum seit langem verbunden. Schon vor seiner Zeit als Vorstandsmitglied leitete er eine Arbeitsgruppe für Plasmatechnologie in Jülich und wurde 1994 mit dem Gerhard-Hess-Preis der DFG ausgezeichnet. Von 1999 bis 2008 war er wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching, seit 1999 Honorarprofessor an der TU München.
Der wissenschaftliche Schwerpunkt der Arbeit von Harald Bolt lag auf dem Gebiet der Materialforschung. Er entwickelte unter anderem Werkstoffe und Beschichtungen, die in Fusionsanlagen wie ITER das heiße Plasma einschließen helfen, und untersuchte die Wechselwirkung dieser Materialien mit dem Fusionsplasma. Er nahm zahlreiche Funktionen in nationalen wie internationalen Gremien wahr. Zuletzt wurde er 2020 zum Vorsitzenden des Hochschulrats der FH Aachen gewählt und war unter anderem Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, acatech.
Es gibt die Möglichkeit, in einem elektronischen Kondolenzbuch Erinnerungen an Prof. Harald Bolt zu teilen und zu kondolieren.
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