Erste MaTA-Absolventen erhielten Diplom
Nach Ausbildung und Vordiplom Hauptstudium beendet
[14. Mai 2002]
Die Zusammenarbeit zwischen dem Forschungszentrum Jülich und der Fachhochschule Aachen Abteilung Jülich zur Ausbildung des begehrten IT-Nachwuchses trägt Früchte: Zum ersten Mal erhielten zwei Mathematisch-technische Assistenten nach neun Semestern Studium ihr Diplom in Technomathematik, einem Studiengang, der interdisziplinäres Wissen zu Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik vermittelt.
Mathematisch-technische Assistenten werden im Forschungszentrum Jülich seit 1963 ausgebildet. Seit vier Jahren gibt es die Möglichkeit zum ausbildungsbegleitenden Technomathematik-Studium an der Fachhochschule (FH) Aachen Abteilung Jülich. Klausuren zu Lehrveranstaltungen der Ausbildung zählen an der FH als Prüfungsleistung. Auf diese Weise sind die Abiturienten nach zweieinhalb Jahren nicht nur IHK-geprüfte Mathematisch-technische Assistenten, sondern haben auch ein Vordiplom in Technomathematik in der Tasche.
Nun haben die ersten beiden Absolventen ihre Diplomprüfung abgelegt. Thorsten Kück aus Niederzier und Henning Niehoff aus Mönchengladbach, beide Mitarbeiter des Zentralinstituts für Angewandte Mathematik (ZAM), hatten zuerst ihre Ausbildung zu Mathematisch-technischen Assistenten absolviert. Danach konnten sie sich in den folgenden vier Semestern des Hauptstudiums auf Vorlesungen in Physikalischer Technik und Angewandter Mathematik konzentrieren und dann ihre Diplomarbeit anfertigen. Unter Betreuung von Dr. Bernd Körfgen und Dr. Michael Heitzer vom ZAM sowie Professor Manfred Staat von der Fachhochschule Jülich haben sie Probleme gelöst, die in der Strukturmechanik bei der Anwendung der Finite-Elemente-Methode auftreten. Mit den Ergebnissen der Arbeit von Thorsten Kück können jetzt Rohrabzweige unter thermo-mechanischer Belastung leichter modelliert werden. Das Programm von Hennig Niehoff ermöglichteine parallele und damit effizientere Lösung der großen linearen Gleichungssysteme bei Finite-Elemente-Rechnungen durch Anwendung leistungsfähiger Numerik-Software. Im ZAM und anderen Instituten des Forschungszentrums entstehen derzeit weitere Diplomarbeiten in den Disziplinen Mathematische Modellierung, Wissenschaftlich-technische Visualisierung und Technische Informatik.
Probleme auf dem Arbeitsmarkt haben die Absolventen nicht. Im Gegenteil: Sie sind gesuchte IT-Experten mit zusätzlich erworbener Kompetenz in wissenschaftlich-technischen Anwendungsbereichen.
Froh über das Erreichte stellten sich die frisch gebackenen Technomathematiker mit ihren Betreuern dem Fotografen. (von links nach rechts): Dr. Bernd Körfgen, Hennig Niehoff, Thorsten Kück, Dr. Michael Heitzer und Prof. Dr. Manfred Staat.
Foto: Forschungszentrum Jülich