Europa-Abgeordneter Jerzy Buzek besucht Forschungszentrum

Ehemaliger polnischer Ministerpräsident diskutiert über europäische Förderung der Energieforschung

[5. März 2009]

Jülich, 5. März 2009 – Europa-Abgeordneter Jerzy Buzek besuchte gestern das Forschungszentrum Jülich. Er besprach mit Prof. Harald Bolt, der im Jülicher Vorstand die Energieforschung vertritt, wie sich die europäische Vernetzung der Spitzenforschung mit der Industrie stärken lässt.

"Die Energieforschung in Deutschland, zu der Jülich ganz wesentlich beiträgt, ist weltweit erste Klasse", sagte Jerzy Buzek (MdEP und ehemaliger polnischer Ministerpräsident), der das Forschungszentrum, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, schon länger kennt. "Wir wollen die Energieforschung auf allen Gebieten fördern und näher zur Anwendung bringen, indem wir die Vernetzung, insbesondere mit der Industrie, unterstützen", so Buzek. Buzek und Bolt sind sich einig, dass das kürzlich gegründete European Institute of Innovation and Technology (EIT) in Europa völlig neue Akzente in der Forschung, Ausbildung und Industriekooperation setzen wird. Dem EIT wird eine Sektion für die Forschung an nachhaltigen Energien zugeordnet werden, über dessen Zuschnitt und Standorte nun ein europäischer Wettbewerb eingeleitet wird.

"Gemeinsam wollen wir uns im Verbund mit den Kollegen der RWTH Aachen und zusammen mit dem Karlsruhe Institute of Technology (KIT) um diese Sektion bewerben. Wir haben beste Erfolgsaussichten, da wir unsere Energieforschungskompetenz nun gebündelt auf die europäische Bühne bringen können", so Prof. Harald Bolt. Buzek und Bolt tauschten sich auch darüber aus, wie möglichst viele Ideen "bottom up" aus den Forschungsinstituten in den europäischen Gestaltungsprozess des EIT eingebracht werden können und wie die Mitgliedschaft im EIT als europäisches Qualitätskriterium für Energieforschung etabliert werden kann.

Im Forschungszentrum Jülich forschen zurzeit mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an zukunftsträchtigen Energiethemen: Dazu zählen Photovoltaik und Kernfusion, die in näherer und weiterer Zukunft als nachhaltige und preiswerte Energiequellen zur Verfügung stehen sollen. Hinzu kommt die Energiegewinnung mit Kohle- und Gas-Kraftwerken, die effizienter werden soll. Zudem sollen Brennstoffzellen der Wasserstoffwirtschaft den Weg ebnen. Ein weiterer wichtiger Arbeitsbereich in Jülich sind Innovative Systeme und Materialien, die die Grundlagen für den Fortschritt im Energiesektor schaffen.

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Der ehemalige polnische Ministerpräsident Jerzy Buzek (vorne mitte) besuchte das Forschungszentrum Jülich und sprach mit Prof. Harald Bolt (vorne rechts) über die europäische Energieforschung. Bild: Forschungszentrum Jülich

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Jerzy Buzek ist seit 2004 Mitglied des Europäischen Parlamentes und bemüht sich um die Förderung der Clean-Coal-Technologie, deren Ziel es ist, Kohle umweltverträglich für die Energieproduktion einzusetzen. Während seiner Arbeit am 7. europäischen Forschungsrahmenprogramm setzte Buzek sich stark für die Energieforschung als Schlüsselgebiet ein und war auch die Stimme der Universitäten Europas.

Von 1997 bis 2001 leitete Buzek als Premierminister die Geschicke Polens, und war in den 80er Jahren Teil der anti-kommunistischen Bewegung Solidarnosc. Buzek ist gelernter Chemie-Ingenieur.

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Kosta Schinarakis
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Letzte Änderung: 20.05.2022