Mit DEEP-ER noch schneller zum Exascale-Rechner
Jülich, 9.10.2013 – Auf dem Weg zur kommenden Generation von Supercomputern, den Exascale-Rechnern, muss noch eine Reihe von technischen Fragen gelöst werden. Das neue EU-Projekt "DEEP - Extended Reach" (DEEP-ER), das zum 1. Oktober 2013 seine Arbeit aufgenommen hat, nimmt zwei wichtige Herausforderungen in Angriff: den wachsenden Abstand zwischen Rechengeschwindigkeit und Bandbreite der Datenübertragung sowie den besseren Schutz vor Hardware-Ausfällen. An dem Projekt, das vom Forschungszentrum Jülich koordiniert wird, sind 14 Partner aus sieben EU-Ländern beteiligt. Für DEEP-ER stehen bis 2016 rund 6,4 Millionen Euro aus dem 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union als Fördermittel zur Verfügung.
DEEP-ER ergänzt und erweitert das seit knapp zwei Jahren bestehende EU-Projekt "Dynamical ExaScale Entry Platform" (DEEP), eines der europäischen Forschungsprojekte zur Rechnerentwicklung der kommenden Exascale-Klasse. Bis 2020 sollen diese Rechner auf über eine Trillion Rechenoperationen pro Sekunde kommen. Das ist rund hundertmal schneller als heutige Supercomputer. Dazu wird in DEEP eine neue, Exascale-fähige Rechnerarchitektur entwickelt, die im Projekt DEEP-ER durch neue Hardware- und Netzwerkkomponenten sowie neue Speichertechnologien verbessert wird. So soll ein effizientes Ein-/Ausgabesystem dafür sorgen, dass Anwendungen schneller laufen und besser skaliert werden können. "Wir wollen erreichen, dass Programme zügiger auf Daten zugreifen und sie speichern können. Erst dann profitieren die Anwendungen von den schnellen neuen Prozessoren", erklärt Projektleiterin Dr. Estela Suarez vom Jülich Supercomputing Centre (JSC). Außerdem wollen die Wissenschaftler einen Mechanismus integrieren, der die Ausfallsicherheit des Rechners erhöht. Die Rechner der nächsten Generation werden aus so vielen Komponenten bestehen, dass aus heutiger Sicht mit mehreren Hardwareausfällen pro Stunde zu rechnen ist. Damit die Anwendungsprogramme dadurch nicht ihre Zwischenergebnisse und Daten verlieren, sollen in DEEP-ER Werkzeuge entwickelt werden, die auf einfache Weise das Weiterrechnen des Programms ermöglichen.
Um den Nutzen der Erweiterungen von DEEP-ER für die in DEEP konzipierte Rechnerarchitektur zu überprüfen, entwickeln und bauen die Partner einen neuen Rechnerprototypen. Darauf werden sieben Anwendungen aus verschiedenen Wissenschaftsbereichen laufen: aus der Medizin, der Geophysik, der Radioastronomie, der Quantenphysik sowie aus den Bereichen Supraleitung, Erdölexploration und Weltraumwetter. Diese decken beispielhaft die Anforderungen ab, die simulationsbasierte und datenintensive Anwendungen an künftige Rechnergenerationen stellen. Über die ersten Schritte, die in den kommenden Monaten umgesetzt werden sollen, und das weitere Vorgehen tauschten sich 35 Projektteilnehmer beim Kick-Off Meeting von DEEP-ER am 2. Oktober in Jülich aus.
An dem Projekt beteiligt sind:
Forschungszentrum Jülich (DE)
Intel GmbH (DE)
ParTec Cluster Competence Center GmbH (DE)
Leibniz-Rechenzentrum der Bayrischen Akademie der Wissenschaften (DE)
Universität Heidelberg (DE)
Universität Regensburg (DE)
Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (DE)
Eurotech (IT)
CINECA (IT)
Barcelona Supercomputing Center (ES)
Katholieke Universiteit Leuven (BE)
Institut national de recherche en informatique et en automatique (FR)
Xyratex (GB)
ASTRON – Netherlands Institute for Radio Astronomy (NL)
Weitere Informationen:
Jülich Supercomputing Centre (JSC)
EU-Projekt DEEP – Extended Reach (DEEP-ER)
EU-Projekt Dynamical ExaScale Entry Platform (DEEP)
Ansprechpartnerin:
Dr. Estela Suarez
Jülich Supercomputing Centre (JSC), Projektleiterin DEEP-ER
02461 61-9110
e.suarez@fz-juelich.de
Pressekontakt:
Tobias Schlößer
Unternehmenskommunikation
Tel. 02461 61-4771
t.schloesser@fz-juelich.de