Jülicher Expertise für die COP28: "Grüner" Wasserstoff in Europa und Afrika für eine gemeinsame treibhausgasneutrale Zukunft
Aktuell findet in Dubai die UN-Klimakonferenz (COP28) statt. Bis zum 12. Dezember verhandeln die Staaten über die Zukunft des globalen Klimaabkommens. Ein Schlüsselthema ist eine nachhaltige, treibhausgasneutrale Energieversorgung. Dabei spielt sogenannter „grüner“, das heißt mithilfe erneuerbarer Energien erzeugter Wasserstoff eine große Rolle. Vom Jülicher Institut für Techno-ökonomische Systemanalyse sind Direktor Prof. Detlef Stolten und Dr. Heidi Heinrichs, Leiterin der Forschungsgruppe Energiepotenziale und Versorgungspfade, am Montag, 4. Dezember 2023, an einem Side Event der COP28 beteiligt. Unter dem Titel Green Hydrogen Pathways in Europe and Africa: Sustainable Cooperation for a ‘Net Zero’ Economy”? geht es um die Chancen, Möglichkeiten und Herausforderungen einer Zusammenarbeit von afrikanischen Staaten als Produzenten und Exporteure von „grünem“ Wasserstoff mit europäischen Partnern.

Hintergrund
Wasserstoff ist ein wesentliches Element einer Energieversorgung der Zukunft. Denn er kann überschüssigen Strom aus regenerativen Quellen speichern, er lässt sich relativ einfach transportieren und er kann wieder in andere Energieformen wie Wärme und Strom umgewandelt werden. Für Deutschland sieht eine aktuelle Studie des Instituts für Techno-ökonomische Systemanalyse eine rapide ansteigende Nachfrage nach Wasserstoff ab dem Jahr 2035. Die Systemanalytiker:innen errechneten, dass etwa die Hälfte davon importiert werden muss.
Hier kommt Afrika ins Spiel: Der Kontinent hat enormes Potenzial, Sonnen- und Windenergie zu erzeugen – mehr als es für seinen eigenen Bedarf brauchen wird. Aus dem Überschuss kann nachhaltig „grüner“ Wasserstoff produziert werden, um diesen zu exportieren. Welche Partnerländer im westlichen und südlichen Afrika dafür infrage kommen, ermittelte das Institut für Techno-ökonomische Systemanalyse in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Projekt. Das Ergebnis ist der „H2Atlas-Africa“. Er ist vielseitig einsetzbar: als Orientierungshilfe für den Bau von Pilotanlagen ebenso wie als Roadmap für den Aufbau einer grünen Wasserstoff-Wirtschaft in Ländern südlich der Sahara, die von Politik und potenziellen Investoren genutzt wird. Dies ist der Hintergrund für Heidi Heinrichs Vortrag mit dem Titel: "Green Hydrogen in Europe and Africa – A Cornerstone for a Joint Greenhouse Gas Neutral Future“.
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Weitere Informationen
Liste von Jülicher Expert:innen, u. a. zu den Themen Klimawandel und Wasserstoff
Pressemitteilung „Wege zu Netto-Null: Meilenstein 2030“ (10. November 2023)
Pressemitteilung “Lösungswege zur Treibhausgasneutralität“ (2. November 2021)
Wasserstoffforschung in Jülich
Institut für Energie- und Klimaforschung, Techno-ökonomische Systemanalyse (IEK-3)