Das SDG 11 zielt darauf ab, Städte und menschliche Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten. Dies umfasst nicht nur das Recht auf Zugang zu angemessenem, sicherem und bezahlbarem Wohnraum sowie bezahlbaren, zugänglichen und nachhaltigen Verkehrssystemen, sondern auch die Verringerung der negativen Pro-Kopf-Umweltauswirkungen der Städte, unter anderem durch besondere Berücksichtigung der Luftqualität und der Bewirtschaftung von städtischen und anderen Abfällen.

Überblick, Ziele und Indikatoren von SDG 11

Das Forschungszentrums Jülich trägt zur Verwirklichung des SDG 11 bei, indem es die Luftqualität in Städten untersucht, um die Auswirkungen von Klimawandel und Energiewende auf die Lebensqualität in Städten zu verfolgen.

Das mobile Messlabor MobiLab ist seit 2016 in Betrieb. Es mit einer umfassenden Gasphasen- und Partikelanalytik ausgestattet, die zeitlich hochaufgelöste Messungen ermöglicht.

Im Gegensatz zu Festmessstationen, die lange Zeitreihen von Messwerten in Stundenauflösung liefern, misst MOBILAB episodisch mit einer hohen Zeitauflösung von einer Sekunde oder besser. Nur so können Unterschiede in der Schadstoffverteilung, wie sie in Städten auftreten, erfasst werden.

Die Daten bilden die Grundlage für Modelle, die die Schadstoffbelastung in Städten metergenau abbilden können und in Projekten wie „Stadtklima im Wandel“ oder „Net4Cities“ zur Anwendung kommen.

„MobiLab ist mit einer hochmodernen Messtechnik ausgerüstet, die wir ständig versuchen zu erweitern und an unsere Fragestellungen anzupassen. So installieren wir jetzt ein Massenspektrometer, das organische Verbindungen in Sekundenauflösung erfasst. Damit können wir mögliche Quellen dieser Schadstoffe, die Ozon oder Feinstaub produzieren, bestimmen. Auch Treibhausgase, wie Methan, oder Ultrafeinstaub können wir messen“, sagt Dr. Robert Wegener, Ansprechperson für MobiLab und Senior Scientist im Institute of Climate and Energy Systems, Troposphäre (ICE-3).

Projektinformationen

Weitere Informationen

Projekt

Stadtklima im Wandel

Entwicklung eines Stadtklimamodells, das in der Lage ist, atmosphärische Prozesse gebäudeauflösend, d. h. mit Gitterweiten von 10 m oder feiner, zu simulieren.

Projekt

Net4Cities

Im Projekt Net4Cities werden in Echtzeit Karten zur Luft- und Lärmbelastung in Echtzeit zur Verfügung erzeugt, in die Daten aus 30 Messstationen in 11 europäischen Städten an Verkehrsstandorten, Häfen und Flughäfen einfließen.

Institut

Troposphäre (ICE-3)

Untersuchung der Quellen, der chemische Zusammensetzung und der mikrophysikalischen Eigenschaften atmosphärischer Aerosole unter verschiedenen Aspekten.