Neue Wertstoffe aus Plastikabfällen

Helmholtz-Challenge zum 8. Dezember
Mit Bakterien und Enzymen gegen Kunststoffmüll: Wir entwickeln neue Recycling-Technologien für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Plastik.
Plastik in all seinen Formen ist aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Doch längst lässt sich Kunststoff auch als Abfall überall in der Umwelt finden – in der Wüste genauso wie in der Antarktis oder in der Tiefsee. Wir zeigen, wie natürliche Prozesse zur Lösung dieser Müllkrise beitragen können.
Dafür isolieren wir am Forschungszentrum Jülich aus verschiedensten Lebensräumen Mikroben und Enzyme, die Plastik abbauen. Noch tun sie dies eher zufällig – als Material ist Kunststoff noch zu jung, als dass sich Enzyme oder Mikroorganismen bereits evolutionär darauf ausgerichtet hätten. Doch mit modernen Methoden der Molekularbiologie können wir diese Eigenschaften in unseren Laboren gezielt verbessern. Die so gewonnenen Enzyme bauen Plastik ab und setzen dessen molekulare Bausteine frei.
Diese Bausteine können wir dann durch maßgeschneiderte mikrobielle Zellfabriken zu einer Vielzahl von Chemiebausteinen und Naturstoffen von hohem Wert veredeln („Bio-Upcycling“). Dank Biotechnologie wird weggeworfenes Plastik so wieder zu einem wichtigen Wertstoff – und die Müllkrise beherrschbar.
Helmholtz-Challenges in der Vorweihnachtszeit
Was sind die großen Herausforderungen unserer Zeit? Und welche Lösungen entwickeln die Helmholtz-Gemeinschaft mit ihrer interdisziplinären Forschung? Mit insgesamt 163 „Helmholtz-Challenges“ wurde eine umfangreiche Inhaltsbibliothek zusammengestellt, die die Arbeit der einzelnen Forschungszentren in ihrer Themenvielfalt zeigt.
Das Forschungszentrum Jülich ist an 36 Challenges beteiligt. In der Vorweihnachtszeit stellen wir im Rahmen eines Adventskalenders eine Auswahl daraus vor.
Helmholtz-Challenges auf der Seite der Helmholtz-Gemeinschaft