LLEC kompakt

Ein intelligentes Energiesystem für die Zukunft

Im Living Lab Energy Campus (LLEC) geht es darum, ein zukunftsfähiges Energiesystem aufzubauen und unter realen Bedingungen zu testen. Kurz gesagt: Die Energiewende wird erprobt. Die mehr als zehn beteiligten Institute und Organisationseinheiten des Forschungszentrums wollen herausfinden, wie Technik, Energieträger und Verbrauch optimal gestaltet und aufeinander abgestimmt werden können. Die Erkenntnisse sollen als Blaupause für Wohn- und Industriegebiete genutzt werden.

Ein wesentlicher Faktor ist die Koppelung verschiedener Sektoren. Auf dem Jülicher Campus werden mithilfe unterschiedlicher Speichertechnologien Strom, Wärme und chemische Energie gekoppelt, auch der Sektor Mobilität wird eingebunden. Für sein Reallabor baut das Forschungszentrum seit 2018 nicht nur neue Technologien auf, es rüstet auch 20 bestehende Gebäude nach und integriert sie in das System.

Gehirn des Reallabors ist die Informations- und Kommunikationsplattform. Dahinter steckt ein intelligentes IT-System, dessen vorausschauende lernfähige Algorithmen die Energiesysteme regeln. Die intelligente Vernetzung und weitgehend automatische Steuerung auf Basis verschiedener Parameter – etwa Wetter und Lichteinfall, aber auch Luftfeuchtigkeit und Personenzahl in einem Raum – ist entscheidend, um die Sektoren optimal zu koppeln, Energie so effizient wie möglich zu nutzen und den Verbrauch zu reduzieren. Ein Großteil der Technik und Geräte des LLEC, das die Bundesregierung, das Land Nordrhein-Westfalen und die Helmholtz-Gemeinschaft fördern, steht bereits. Ende 2023 sollen alle Komponenten in Betrieb sein, ein klimaneutraler Verwaltungsneubau soll Ende 2024 fertiggestellt sein.

Graphische Darstellung des LLEC

*LOHC: flüssiges Speichermedium für H2. Es kann das Gas durch chemische Reaktionen aufnehmen und auch wieder abgeben.

Illustrationen: Seitenplan

Text erschienen in Asugabe 2-2022 effzett
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Letzte Änderung: 08.01.2025