30 Jahre IAGOS: Wie Passagierflugzeuge den Klimawandel erforschen

Die europäische Forschungsinfrastruktur IAGOS (In-service Aircraft for a Global Observing System) feiert ihr 30-jähriges Jubiläum. Seit 1994 liefern Passagierflugzeuge kontinuierlich wertvolle Klimadaten aus der Erdatmosphäre. Das Forschungszentrum Jülich koordiniert das Projekt zusammen mit CNRS in Frankreich und wird vom BMBF unterstützt.

Einlassöffnungen für die IAGOS-Messgeräte im Rumpf einer Maschine der Lufthansa

Diese einzigartige Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und kommerzieller Luftfahrt ermöglicht es, ohne zusätzliche Flüge präzise Klimadaten zu sammeln. Damit trägt IAGOS wesentlich zur globalen Klimaforschung bei. Die Ergebnisse könnten dabei helfen, die Klimawirkung des Flugverkehrs in Zukunft genauer zu prognostizieren und möglicherweise Wege zu finden, diese zu reduzieren.

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IAGOS ist ein Erfolgsbeispiel für gelungene Zusammenarbeit

Prof. Andreas Petzold, Atmosphärenforscher am Forschungszentrum Jülich

Prof. Andreas Petzold, Koordinator von IAGOS Deutschland vom Forschungszentrum Jülich zum 30-jährigen Bestehen: „Heute blicken wir auf ein Erfolgsbeispiel für gelungene Zusammenarbeit: In den 30 Jahren hat IAGOS von der Kooperation unter den eingebundenen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Wetterdiensten aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien gelebt. Darüber hinaus hat IAGOS die Wissenschaft und kommerzielle Luftfahrt vereint. Denn regulär durchgeführte Flüge von internationalen Fluggesellschaften bringen die Daten direkt aus der Atmosphäre zum Boden – und fließen in unser Datenzentrum ein. Zusätzliche, klimaschädliche Flüge sind für die Messungen daher nicht notwendig. So gewinnen wir weltweit wertvolle Daten, die der gesamten Klimaforschung über einen freien und offenen Zugang zur Verfügung gestellt werden."

Weitere Informationen: Pressemitteilung des BMBF

Podcast „Forschungsquartett“ über IAGOS und Eiswolken

Im Podcast Forschungsquartett geht Prof. Andreas Petzold tiefer auf das Forschungsprojekt IAGOS ein und berichtet über die Entstehung künstlicher Eiswolken durch den Flugverkehr. Denn nicht nur CO₂-Emissionen von Flugzeugen sind eine Gefahr fürs Klima. Auch Kondensstreifen und die daraus entstehenden künstlichen Eiswolken verstärken den Treibhauseffekt.

Link zum Podcast "Forschungsquartett"

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Prof. Dr. Andreas Petzold

Senior Scientist Head of department "Global Observation"

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    Letzte Änderung: 01.10.2024