Neuer Vorstand ab März 2025: Kobus Kuipers

16.12.2024

Als neuer Vorstand übernimmt Professor Laurens Kuipers, besser bekannt als Kobus Kuipers, Anfang März 2025 den wissenschaftlichen Geschäftsbereich I (VS-I). Der 57-jährige Niederländer wird dann das

  • Peter Grünberg Institut (PGI),
  • das Institut for Advanced Simulation (IAS),
  • das Jülich Centre for Neutron Science (JCNS),
  • das Ernst Ruska-Centrum (ER-C),
  • die Helmholtz Nano Facility (HNF),
  • das Institut für Biologische Informationsprozesse (IBI)
  • sowie das Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM)

verantworten.

Neuer Vorstand ab März 2025: Kobus Kuipers
TU Delft

Kuipers kommt von der Technischen Universität Delft (TUD), wo er seit 8 Jahren Leiter des Departments für Quantum Nanoscience ist. Seit 4 Jahren ist er zudem Direktor des Kavli Institute of Nanoscience. Promoviert hatte der Experimentalphysiker an der Universität in Amsterdam, bevor ihn ein Forschungsaufenthalt an die Universität Cambridge führte. Dort untersuchte er im Rahmen eines Oppenheimer-Stipendiums die Ablagerung und Dynamik von massenselektierten Nanoclustern. Weitere Stationen seiner Forschungskarriere waren Professuren an den Universitäten Utrecht, Twente und Amsterdam, bevor er an das Forschungsinstitut AMOLF wechselte, wo er 2006 die Leitung des Zentrums für Nanophotonik übernahm. AMOLF ist ein nationales Forschungsinstitut unter dem Schirm des niederländischen Forschungsrats (NWO) und betreibt Grundlagenforschung in Physik und komplexer Materie.

Der „Licht-Professor“

Kobus Kuipers ist ein Pionier auf dem Gebiet der Nano-Optik, die sich mit der Untersuchung und Manipulation von Licht auf der Nanoskala befasst. Aufsehen erregte Kuipers in der Wissenschaftscommunity mit der Messung von langsamem Licht. Deshalb habe man ihn scherzhaft manchmal „Licht-Professor“ genannt, so der gebürtige Amsterdamer. Denn er beschäftigt sich in seiner Forschung mit dem Verhalten von Licht in bestimmten Materialien. Dieses verhält sich nämlich – je nach Material – unterschiedlich, kann langsamer werden und sogar stehen bleiben. Diese Wechselwirkung zwischen Material und Licht kann man steuern. „Darin steckt großes Potenzial für die Entwicklung von leistungsstärkeren Chips, aber auch für die Reduzierung des Stromverbrauchs von Chips“, so Kuipers.

Renommierter Wissenschaftler

Bereits 2003 erhielt Kobus Kuipers vom niederländischen Forschungsrat (NWO) die prestigeträchtige NWO-VICI-Förderung zur Erforschung der nichtlinearen Optik auf der Nanoskala. Die Förderung wird an herausragende Spitzenforschende vergeben, die innovative Forschung betreiben und sich zudem um die Nachwuchsförderung verdient gemacht haben. 2013 erhielt er einen ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats. Seit 2016 ist er Mitglied der Dutch Physical Society. 2019 erhielt er den Physica Prize, die höchste Auszeichnung für Physiker in den Niederlanden. Seit 2020 ist er Gründungsvorsitzender des Dutch Physics Council.

Das Ganze ist mehr als eine Summe

Neben seiner wissenschaftlichen Exzellenz bringt Kuipers umfassende Managementerfahrung aus nationalen und internationalen Leitungs- und Aufsichtsgremien mit nach Jülich. Seine Überzeugung: Wissenschaftlicher Fortschritt entsteht durch die kreative Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen und Domänen. „Das Ganze kann mehr sein als die Summe seiner Teile“, betont er. Deshalb reizt ihn die Interdisziplinarität des Forschungszentrums. Großes Potenzial für neue interdisziplinäre Verbindungen sieht Kuipers innerhalb des Jülicher Forschungsschwerpunktes „Information“: etwa zwischen Neurowissenschaften, Höchstleistungsrechnen, Datenwissenschaften, Materialwissenschaften für die IT der Zukunft, Quantenwissenschaften und neuromorphem Computing. Chancen für interdisziplinäre Inspiration und Innovation sieht er aber auch Forschungsschwerpunkte übergreifend, zum Beispiel durch die neuen Optionen, die JUPITER als erster Exascale-Rechner Europas für Simulationen und KI-Anwendungen der Energie-Forschung eröffnen wird.

In einem Video (englisch) erklärt Kobus Kuipers seine Forschung zum Licht und dessen Potenzial:

Medienkontakt

Anna Tipping

Pressereferentin

    Gebäude 15.3v /
    Raum R.3028b
    +49 2461/61-5281
    E-Mail

    Letzte Änderung: 19.12.2024