Ballons auf Klimamission: Spurensuche in der Stratosphäre
5. Juni 2025
Der Start des Wetterballons am 27. Mai war der erste von vielen in diesem Jahr – der Auftakt einer einzigartigen Messkampagne. Sie wird mit wöchentlichen Starts bis Oktober fortgesetzt, und soll unter anderem der Einfluss des asiatischen Sommermonsuns auf die Stratosphäre über Europa über eine ganze Saison hinweg untersuchen.
Während der Ballonkampagne werden mehrere Miniatur-Sensorpakete bis zu einer Höhe von über 30 Kilometern aufsteigen und so direkt die vertikale Verteilung verschiedener Spurengase sowie von Aerosolen und Wolkenpartikeln erfassen. Diese präzisen Messungen werden außerdem dazu beitragen, Messungen von Satelliteninstrumenten zu verifizieren und die Ergebnisse von Klimamodellen zu überprüfen.
Die Ballons tragen eine Reihe an unterschiedlichen Messinstrumenten. Manche funken ihre Daten direkt an die Bodenstation der Klimaforscher. Andere entnehmen Luftproben in der Troposphäre und Stratosphäre, die dann später in den Laboren des Institute of Climate and Energy Systems (ICE-4) untersucht werden. „Infolge des nach oben abnehmenden Luftdrucks dehnt sich der Ballon in größerer Höhe immer mehr aus, bis er schließlich zerplatzt. Die Geräte fallen dann am Fallschirm sicher wieder zu Boden, werden getrackt und können dann so nach ihrer Landung wieder geborgen werden“, erklärt der Atmosphärenforscher Christian Rolf, der die Kampagne zusammen mit Johannes Laube koordiniert.
Langfristige Auswirkungen auf das Klima
Einen direkten Einfluss auf das Wetter in Europa hat der Monsun nicht. Es geht hier um langfristige Auswirkungen auf das Klima wie zum Beispiel durch Schädigung der Ozonschicht oder erhöhte Konzentrationen von Treibhausgasen wie Wasserdampf. Die Ballonkampagne knüpft an die PHILEAS Flugzeugkampagne aus dem Jahr 2023 an. Auch bei dieser stand die Klimawirksamkeit des asiatischen Monsuns im Mittelpunkt, im Vergleich liegt der Fokus jetzt allerdings auf langfristigeren Messungen über mehrere Monate.
„Eine Häufung von Gewittern verursacht in der Region des Asiatischen Monsuns einen starken Vertikaltransport“, erklärt Christian Rolf. „Bodennahe Luftmassen mit all den lokalen Emission werden so schnell zur Tropopause transportiert. Von dort verteilen sich die Luftmassen langsam über die gesamte nördliche untere Stratosphäre, so dass wir den Einfluss und Luft aus dem Asiatischen Monsun auch hier bei uns messen können.“
Ansprechpartner:innen
- Institute of Climate and Energy Systems (ICE)
- Stratosphäre (ICE-4)
- Institute of Climate and Energy Systems (ICE)
- Stratosphäre (ICE-4)