Staatssekretäre Rachel und Stückradt bescheinigen Jülich "Hochkarätiges Fachwissen" und "Verantwortungsbewusstsein"
Am früheren Reaktorstandort des MERLIN eine Eiche gepflanzt
[8. September 2008]
Jülich, 8. September 2008 - Wo einst der Forschungsreaktor FRJ-1 "MERLIN" stand, befindet sich seit einigen Wochen eine grüne Wiese. Nichts erinnert mehr daran, dass hier bis Mitte der 80er-Jahre Forschung mit Neutronen betrieben wurde. Der erfolgreiche Rückbau wurde heute gebührend gefeiert. Prof. Achim Bachem, die beiden Staatssekretäre Rachel und Stückradt sowie Dr. Damm als Leiter des früheren Reaktors pflanzten gemeinsam im Mittelpunkt des Grundstücks eine Eiche.
Prof. Bachem begrüßte die Gäste der Veranstaltung, darunter auch die Aufsichtsratsvorsitzende Bärbel Brumme-Bothe und Vertreter von Ministerien und Genehmigungsbehörden. Ein besonderer Gruß galt Hubert Lorenz aus Jülich, einem Zeitzeugen der damaligen Grundsteinlegung. "Mit dem heutigen Schritt schließt das Forschungszentrum Jülich ein weiteres Kapitel seiner kerntechnischen Geschichte und feiert den erstmals in Deutschland erfolgten Rückbau eines Forschungsreaktors zur grünen Wiese - der, darauf sind wir sehr stolz, in eigener Regie erfolgte." Bachem weiter: "Das Forschungszentrum Jülich hat sich von seinen Anfängen bis zur Gegenwart ständig weiter entwickelt - eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg Jülichs - und arbeitet heute an umfassenden Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft in den drei Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Informationstechnologie."
"Darauf kann das Forschungszentrum stolz sein", bestätigte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesforschungsministerin. "Das Forscherteam konnte unter Beweis stellen, dass es neben hochkarätigem Fachwissen auch über echte Managementqualitäten verfügt."
Staatssekretär Dr. Stückradt bekräftigte in diesem Zusammenhang: "Der präzise Rückbau des Reaktors durch das Forschungszentrum Jülich hat sowohl die breite kerntechnische Kompetenz als auch das gebotene Verantwortungsbewusstsein für den Umgang mit kerntechnischem Material unter Beweis gestellt. Jülich kann darauf verweisen, die gesamte Palette des Know-hows zu besitzen."
"Forschungsreaktoren werden betrieben, um Neutronenstrahlung für die Grundlagen- und Materialforschung bereitzustellen", erläuterte Dr. Gunter Damm, Leiter der Zentralabteilung Forschungsreaktoren. "Der FRJ-1 ging am 23. Februar 1962 in Betrieb. Er war damit der erste Forschungsreaktor in Nordrhein-Westfalen. In 23 Betriebsjahren erwies sich der MERLIN als zuverlässiges und vielseitiges Forschungsinstrument, dessen Neutronen hauptsächlich für die Bestrahlung von Proben - in manchen Jahren mehr als 6000 - genutzt wurden." Vor dem Hintergrund von Umstrukturierungsmaßnahmen wurde der Reaktor am 22. März 1985 abgeschaltet. Dr. Damm berichtete auch über die Herausforderungen, die das Team um Projektleiter Burkhard Stahn gemeistert hatte.
Sie packten kräftig mit an (v.l.n.r.): Dr. Gunter Damm, die Staatssekretäre Dr. Michael Stückradt und Thomas Rachel sowie Prof. Achim Bachem.
Foto: Forschungszentrum Jülich
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