Vom Blob, den Masken und dem Plastikmüll

27. Februar 2023

Zwei erste Plätze (Biologie und Chemie), ein zweiter Platz (Physik) und der Sonderpreis Bioökonomie: Die Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West räumte beim 23. Regionalwettbewerb „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ im Forschungszentrum Jülich ab. Die Jury mit Wettbewerbsleiterin Dr. Melanie Schürmann an der Spitze vergab insgesamt drei erste, acht zweite und drei dritte Preise und kürte außerdem einen „Regionalsieger für das beste interdisziplinäre Projekt“. Insgesamt gingen 59 Kinder und Jugendliche an den Start und stellten 38 Projekte vor. Sie kamen von Schulen in Aachen, Goch, Jülich, Mechernich und Stolberg. Mit elf Projekten toppte ebenfalls die Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West die Liste. Weitere Details: Es nahmen mehr Mädchen als Jungen teil, und bei den Projekten lag Biologie (20) vor Physik (7) und Chemie (ebenfalls 7). Die nächste Hürde für die Erstplatzierten sind jetzt die Landeswettbewerbe NRW.

In den vergangenen Jahren der Corona-Pandemie mussten wir alle Masken tragen. Caroline Elisa Lehrach von der Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West untersuchte in ihrem Projekt im Fach Biologie, ob Einmalmasken auch nach dem Waschen noch dicht, also mehrfach nutzbar sind. Damit kam sie ganz oben aufs Siegertreppchen bei „Schüler experimentieren“.

Vom Blob, den Masken und dem Plastikmüll
Bleiben die Masken nach dem Waschen dicht? Caroline Elisa Lehrach ging der Frage auf den Grund.
Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

Die Präsentation von Caroline Elisa Lehrach im Video (YouTube).

Das galt auch für Martha Koch von der Gemeinschaftsgrundschule. Im Fach Chemie erforschte sie, ob man Plastikmüll auch zuhause wiederverwerten kann – und wenn ja, wie.

Vom Blob, den Masken und dem Plastikmüll
Martha Koch zeigte, wie im heimischen Backofen aus den Plastikresten praktische Schneidbrettchen wurden.
Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

Die Präsentation von Martha Koch im Video (YouTube).

Bei „Jugend forscht“ beeindruckte in Biologie Martin Pfeiffer vom Gymnasium Haus Overbach in Jülich die Jury. Für sein Projekt erforschte er, ob sich mit dem Schleimpilz Physarum polycephalum – Spitzname: der "Blob" – Geraniol nachweisen oder ausschließen lässt. Der Duftstoff ist in vielen Kosmetikprodukten enthalten, kann aber die Umwelt und dabei besonders Gewässer schädigen. Die Jury vergab auch her einen ersten Preis.

Vom Blob, den Masken und dem Plastikmüll
Hat den Blob im Griff: Martin Pfeiffer.
Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

Den Regionalsieg für das beste interdisziplinäre Projekt bei „Schüler experimentieren“ holten sich Franziska Stephan, Finja Breuer und Julian Hertkens vom Inda-Gymnasium in Aachen. Im Fach Chemie setzten sie sich mit den Fruchtfliegen auseinander und probierten aus, ob man sie mittels eines abschreckend riechenden Öls aus Basilikum in „Fluchtfliegen“ verwandeln kann, sie also vertreibt und nicht tötet.

Vom Blob, den Masken und dem Plastikmüll
Die Schrecken der Fruchtfliegen: (v.L.) Finja Breuer, Franziska Stephan und Julian Hertkens.
Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

Die Präsentation von Finja Breuer, Franziska Stephan und Julian Hertkens im Video (YouTube).

Zum dritten Mal wurde im Regionalwettbewerb der Sonderpreis Bioökonomie vergeben - für Ideen, die sich mit der Verwendung biobasierter Rohstoffe auseinandersetzen. Ausgelobt wurde der Sonderpreis von der am Forschungszentrum Jülich koordinierten Strukturwandelinitiative BioökonomieREVIER, die im Rheinischen Revier eine Modellregion für nachhaltige Bioökonomie entwickelt. In diesem Jahr ging der Preis an Paul Schilling von der Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West. In seiner Arbeit im Fach Biologie untersuchte er, wie aus Algen aus dem heimischen Gartenteich Papier hergestellt werden kann.

Vom Blob, den Masken und dem Plastikmüll
Die Algen im heimischen Gartenteich brachten Paul Schilling auf die Idee mit dem Papier...
Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

Die Präsentation von Paul Schilling im Video. (YouTube)

Für die aktuelle Runde von „Jugend forscht – Schüler experimentieren“ hatten sich deutschlandweit insgesamt 9 386 junge MINT-Talente mit 5 156 Projekten angemeldet. Der Anteil der Jungforscherinnen liegt bei rund 41 Prozent. Das ist eine Steigerung um 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Sieger:innen der Regionalebene haben sich jetzt für die Landeswettbewerbe qualifiziert: Sie finden in NRW für „Jugend forscht“ vom 27. bis 29. März in Bochum statt, für „Schüler experimentieren“ am 6. Mai in Essen. Den Abschluss bildet das Bundesfinale vom 18. bis 21. Mai 2023 in Bremen.

Vom Blob, den Masken und dem Plastikmüll
Endlich wieder "Jugend forscht - Schüler experimentieren" vor Ort in Jülich: die Teilnehmer:innen des diesjährigen Regionalwettbewerbs.
Forschungszentrum Jülich / Ralf-Uwe Limbach

Die weiteren Plätze („Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“):

Biologie

2. Platz
Jeanne Dautzenberg und Leonie Bartz (Bischöfliches Pius-Gymnasium Aachen/St. Ursula Gymnasium Aachen); Annika Gries (Collegium Augustinianum Gaesdonck)
3. Platz
Anna-Victoria Ludwigs und Feiya Sofia Sun (Domsingschule Aachen)

Chemie

2. Platz
Lukas Eggert (Viktoriaschule Aachen); Max Allard (Ritzefeld-Gymnasium Stolberg)

Mathematik/Informatik

2. Platz
Artur Schwarzenberg (Städtische Gesamtschule Aachen-Brand)
3. Platz
Karl Röhr und Felix Münnich (Anne-Frank-Gymnasium Aachen)

Physik

2. Platz
Maya Ebel und Julian Buhr (Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West); Ruohan Wang (Domsingschule Aachen); Alexander Sell und Hooman Bolandi (Inda-Gymnasium Aachen)

Technik

3. Platz
Merle Kobbelt (Kaiser-Karls-Gymnasium Aachen)

Eine Auswahl einiger Präsentationen im Video (YouTube)

Ansprechpartner

Erhard Zeiss

Wissenschaftlicher Kommunikationsreferent

  • Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM)
  • Strukturelle und funktionelle Organisation des Gehirns (INM-1)
Gebäude 15.9 /
Raum 3033
+49 2461/61-1841
E-Mail

Letzte Änderung: 01.03.2023