Forschungszentrum Jülich an sechs Exzellenzclustern beteiligt

DFG gibt neue Förderentscheidungen in der Exzellenzstrategie bekannt

22. Mai 2025

Die Entscheidung ist gefallen: Am 22. Mai haben die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat (WR) bekannt gegeben, welche Forschungsverbünde im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern künftig gefördert werden. Das Forschungszentrum Jülich ist an sechs Exzellenzclustern beteiligt – als wissenschaftlicher Partner mit Schlüsselkompetenzen in Bereichen wie Quantentechnologien, Pflanzenforschung, nachhaltiger Landwirtschaft und Energie.

Forschungszentrum Jülich an mehreren Exzellenzclustern beteiligt

Exzellenzcluster – Leuchttürme der Spitzenforschung

Exzellenzcluster zählen zu den wichtigsten Förderinstrumenten für international wettbewerbsfähige Spitzenforschung von Universitäten in Deutschland. Sie sollen international sichtbare Forschungsstandorte stärken, Profilbereiche an Universitäten ausbauen und die Zusammenarbeit mit außeruniversitären Partnern vertiefen. Das Forschungszentrum Jülich bringt sich in mehreren dieser langfristig angelegten Verbünde als verlässlicher Partner der Universitäten in Nordrhein-Westfalen ein – mit exzellenter Infrastruktur, anwendungsorientierter Expertise und wissenschaftlichem Know-how.

Diese Exzellenzcluster mit Jülicher Beteiligung werden gefördert:

  • Integrated Fuel & Chemical Science Center (FSC²) – Adaptive Umwandlungssysteme für erneuerbare Energieträger und Chemikalien
    Antragsteller: RWTH Aachen
    Das Exzellenzcluster FSC² wird fortgesetzt. Es erforscht neue Wege zur Herstellung von flüssigen Energieträgern und Chemikalien aus erneuerbaren Ressourcen – sogenannte Bio-hybrid Fuels and Chemicals. Die Wissenschaftler:innen verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz: vom einzelnen Molekül bis zur gesamten Lieferkette. Im Cluster kommen Expertisen aus Chemie, Ingenieurwesen und Sozialwissenschaften zusammen.
  • PhenoRob2 Robotik und Phänotypisierung für Nachhaltige Nutzpflanzenproduktion
    Universität Bonn
    Das Ziel von PhenoRob besteht darin, die Landwirtschaft mithilfe von Technologie und neuen Anbausystemen nachhaltiger zu gestalten. Dabei setzen die Wissenschaftler:innen neue Technologien, wie Robotik, Künstliche Intelligenz und sensorbasierte Phänotypisierung ein, um pflanzliche Nahrungsmittel ressourcenschonend zu produzieren. Interdisziplinäre Teams erforschen dafür neue Ansätze, um den Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt zu reduzieren, Automatisierungspotenziale auf dem Feld zu nutzen und zukunftsweisende Lösungen für Agrarsysteme in Deutschland zu identifizieren.
  • Neu: Color meets Flavor – Suche nach neuen Phänomenen in der starken und schwachen Wechselwirkung
    Universitäten Bonn, Dortmund und Siegen
    Das neue Cluster nimmt das Zusammenspiel zweier fundamentaler Kräfte der Teilchenphysik in den Blick – der sogenannten starken („Color“) und der schwachen Wechselwirkung („Flavor“) von Quarks, den kleinsten Bausteinen der Materie. Ziel ist es, mithilfe moderner Experimente und theoretischer Modelle zu verstehen, wie diese fundamentalen Materiebausteine komplexe Bindungszustände bilden. Darüber hinaus sollen das Higgs-Boson weiter erforscht und die Suche nach dem Axion fortgesetzt werden. So will das Cluster dazu beitragen, die Struktur von Materie im subatomaren Bereich weiter zu entschlüsseln und unser Verständnis der Natur zu vervollständigen.
  • ML4Q – Matter and Light for Quantum Computing
    Universitäten Köln, Bonn und Aachen
    Das Cluster „Materie und Licht für Quanteninformation“ möchte Grundlagen für neue Computer- und Netzwerkarchitekturen schaffen, die auf den Prinzipien der Quantenmechanik beruhen. Dafür wollen die Wissenschaftler:innen Quantenmaterialien optimieren und Algorithmen für fehlertolerantes Quantencomputing sowie Strategien für Fehlerkorrekturen erarbeiten.
  • Neu: DynaVerse – Unser dynamisches Universum
    Universitäten Köln und Bonn
    Wie sich Materie und Energie im Kosmos entwickeln, hängt von Prozessen ab, die in Bruchteilen von Sekunden ablaufen – oder Milliarden Jahre dauern. Das neue Cluster möchte diese dynamischen Vorgänge im Universum erstmals umfassend beschreiben – mit dem Fokus auf Galaxienentwicklung, Supernova-Explosionen und kosmischen Twists. Dazu verknüpft es Beobachtungen mit neuartiger Instrumentierung, Theorie mit modernen Simulations- und datenwissenschaftlichen Methoden sowie Erkenntnisse aus der Laborastrophysik.
  • CEPLAS III – Cluster of Excellence on Plant Sciences
    Universität Düsseldorf
    SMARTe Pflanzen für die Anforderungen von morgen. Das Cluster CEPLAS erforscht seit 2012, wie Pflanzen und ihre natürlichen Mikroorganismen sich an Umweltveränderungen wie Trockenheit oder Nährstoffmangel anpassen können. Ziel ist es, die Grundlagen für nachhaltige Landwirtschaft und stabile Ökosysteme in Zeiten des Klimawandels zu schaffen. In der dritten Förderphase soll nun entschlüsselt werden, wie Pflanzenmerkmale von Umwelteinflüssen gesteuert werden.

Zur Vergabe der Exzellenzcluster

Im Rahmen der Exzellenzstrategie stellen Bund und Länder ab 2026 jährlich insgesamt 539 Millionen Euro für die Förderung von Exzellenzclustern bereit. Die Förderlinien werden in regelmäßigen Abständen ausgeschrieben. In der aktuellen Wettbewerbsrunde gingen 98 Vollanträge ein. Ein international besetztes Gutachtergremium – überwiegend bestehend aus im Ausland tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern – bewertete die Anträge im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Wissenschaftsrats. Am 22. Mai 2025 wurde bekannt gegeben, dass 70 Cluster für eine Förderung ausgewählt wurden. Sie starten ihre Arbeit zum 1. Januar 2026.

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    Letzte Änderung: 23.05.2025