Naturfreundliche Wachsmalstifte, Filter aus Nylonstrumpfhosen, Papier aus Mais und vieles mehr – in Jülich wurde um die Wette geforscht
17.02.2025
Kreativität, Neugier und Forschungsgeist standen im Mittelpunkt des Regionalwettbewerbs Jugend forscht, der am vergangenen Freitag zum 25. Mal im Forschungszentrum Jülich stattfand. Junge Talente aus Jülich, Düren, Aachen und Umgebung präsentierten ihre innovativen Projekte und beeindruckten die Jury mit ihren Ideen. Die Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West sicherte sich in der Sparte „Jugend forscht Junior“ gleich dreimal den ersten Platz. Ein weiterer erster Platz ging an ein Projekt der Bischöflichen Liebfrauenschule Eschweiler. In der Sparte „Jugend forscht“ überzeugte die 17-jährige Emily Hein vom Franken-Gymnasium Zülpich mit ihrer Forschung und belegte den ersten Platz.

Beim Regionalwettbewerb in Jülich traten in diesem Jahr 67 Jungforscherinnen und Jungforscher mit 42 Projekten an – teils alleine, teils in Zweier- oder Dreiergruppen. Ihre Ideen decken ein breites Themenspektrum ab – von Biologie und Chemie über Geo- und Raumwissenschaften bis hin zu Mathematik, Informatik und Technik.
Einen ersten Preis in der Kategorie Chemie der Sparte „Jugend forscht Junior“ erhielt die 10-jährige Maria Ittermann von der Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West für ihre naturfreundlichen Wachsmalstifte aus Bienenwachs. Inspiriert wurde sie von ihrem Großvater, der Imker ist. Sie experimentierte mit verschiedenen Pigmenten und Wachsmischungen, um herauszufinden, welche Zusammensetzung die besten Maleigenschaften hat.

Theodor Beyß (9 Jahre), ebenfalls von der Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West, erhielt den ersten Preis in der Kategorie Physik der Sparte „Junior“ für sein selbstgebautes Gerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit aus Materialien, die er zuhause fand: Lego, Pappe oder Papier.

Das Projekt von Marit Körver und Emilia Büschgens – beide 9 Jahre alt und von der Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West – beschäftigte sich mit Stiften aus recycelbaren Materialien, die mit natürlichen Farben malen und vollständig biologisch abbaubar sein sollen. Die Nachwuchsforscherinnen testeten unterschiedliche Materialien für Stifthüllen – darunter Holz und Bambus – und nutzten Pflanzenfarben aus Obst, Gemüse und Gewürzen. Dafür erhielten sie den ersten Platz in der Kategorie Biologie der Sparte „Jugend forscht Junior“.

Paul Wolny (11 Jahre) von der Bischöflichen Liebfrauenschule Eschweiler ging in seinem Projekt der Frage nach, ob sich Papier auch aus der deutlich schneller nachwachsenden Maispflanze herstellen lässt. Dafür hat er verschiedene Bestandteile der Pflanze verarbeitet, geschöpft und getrocknet und untersuchte anschließend die Beschreibbarkeit, Schneidbarkeit und Recyclingfähigkeit des Mais-Papiers. Das Projekt wurde von der Jury mit dem ersten Platz in der Kategorie Biologie der Sparte „Jugend forscht Junior“ ausgezeichnet.

Den Regionalsieg für das beste interdisziplinäre Projekt vergab die Jury an Jakob Koch (10 Jahre) von der Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West. Er testete verschiedene Filtermaterialien, darunter Kaffeefilter, Baumwollstoff und Nylonstrümpfe, um Mikroplastik aus dem Abwasser von Waschmaschinen zu entfernen. Anschließend untersuchte er das herausgefilterte Mikroplastik unter dem Mikroskop. Für diese Idee wurde Jakob Koch zusätzlich mit dem Sonderpreis für herausragende Grundschulprojekte ausgezeichnet, gestiftet vom Schülerlabor JuLab des Forschungszentrums Jülich. Mit dem Preis erhält seine gesamte Schulklasse die Möglichkeit, einen spannenden Forschungstag im JuLab zu verbringen.

Zum fünften Mal wurde auch der Sonderpreis Bioökonomie vergeben – für Ideen, die sich mit der Nutzung biobasierter Rohstoffe beschäftigen. Preisträgerinnen sind in diesem Jahr Alexandra Lauren Kalterherberg (10 Jahre) und Tiana-Lea Mantler (10 Jahre) vom Grundschulverbund Höhengebiet Bad Münstereifel für ihr Projekt „Gesunde Lollis“. Die beiden Lolli-Fans suchten nach Rezepten mit weniger Zucker und fanden heraus, dass der Zucker durch Ersatzstoffe wie Birkenzucker ersetzt werden kann. Der Sonderpreis wird von der Strukturwandelinitiative BioökonomieREVIER ausgelobt, die vom Forschungszentrum Jülich koordiniert wird und im Rheinischen Revier eine Modellregion für nachhaltige Bioökonomie entwickelt. Darüber hinaus konnten sich die Teilnehmenden über weitere Sonderpreise freuen, die von verschiedenen Unternehmen und Initiativen gestiftet wurden.

Den ersten Platz in der Sparte „Jugend forscht“ sicherte sich die 17-jährige Emily Hein vom Franken-Gymnasium Zülpich mit der Suche nach Exoplaneten mithilfe eines Remote-Teleskops in Namibia (Kategorie Geo- und Raumwissenschaften). Emily Hein untersuchte mehrere potenzielle Kandidaten – darunter einen erdgroßen Planeten in der habitablen Zone eines roten Zwergsterns.

Mit den Regionalwettbewerben ist zum 60. Mal der Wettbewerb für Nachwuchsforscherinnen „Jugend forscht“ gestartet. In diesem Jahr unter dem Motto „Macht aus Fragen Antworten“. Bundesweit präsentieren junge Talente ihre kreativen Forschungsprojekte. Insgesamt haben sich in diesem Jahr 10.350 Jungforscher:innen für Deutschlands bekanntesten MINT-Wettbewerb angemeldet. Die Sieger:innen der Regionalwettbewerbe qualifizieren sich für die Landesentscheide im März und April 2025. Den krönenden Abschluss bildet das Bundesfinale, das vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 in Hamburg stattfindet.
Die weiteren Plätze – „Jugend forscht Junior“ (JJ) und „Jugend forscht“ (JF)
Arbeitswelt
2. Platz
- Ella Katharina Rentmeister und Fiona Finken vom Anne-Frank-Gymnasium (JJ)
3. Platz
- Lara Marie Rentmeister, Lana Isabella Eschweiler und Dorothea Kuckelberg vom Anne-Frank-Gymnasium (JJ)
Biologie
2. Platz
- Samuel Cremer von der Bischöflichen Liebfrauenschule Eschweiler (JJ)
- Til Weißborn und Jannic Liehner von der Bischöflichen Liebfrauenschule Eschweiler (JJ)
3. Platz
- Timo Ferber, Samuel Karwoth und Marlon Marouan Sami Breyer vom Grundschulverbund Höhengebiet Bad Münstereifel (JJ)
- Mia Christian und Greta Schmitz vom Grundschulverbund Höhengebiet Bad Münstereifel (JJ)
- Elena Clara Mödder und Danielle Bloemendaal vom Bischöflichen Pius-Gymnasium Aachen (JF)
- Jonas Pommerening und Simon Eßers (Städtisches Gymnasium Herzogenrath (JF)
Chemie
2. Platz
- Femke Kolbow von der Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West (JJ)
3. Platz
- Nohan Elbers von der Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West (JJ)
Mathematik
2. Platz
- Anna Vogt und Marlena Vogt vom Bischöflichen Pius-Gymnasium Aachen (JF)
3. Platz
- Carlos Roberto Biermann von der Domsingschule Aachen (JJ)
- Clara Isabella Fieten von der Domsingschule Aachen (JJ)
Physik
2. Platz
- Jonas Houben vom Gymnasium Haus Overbach (JJ)
- Lukas Eggert und Josef Eggert von der Viktoriaschule Aachen (JJ)
- Joska Pott vom Kaiser-Karls-Gymnasium (JF)
3. Platz
- Xuerui Huang vom Bischöflischen Pius-Gymnasium Aachen (JJ)
- Severin Eichel und Joshua Kleefeld vom Gymnasium Haus Overbach (JJ)
Technik
2. Platz
- Felix Bertram von der Städtischen Katholischen Grundschule Arloff (JJ)
- Maximilian Behner und Noah Schmitz vom Grundschulverbund Höhengebiet Bad Münstereifel (JJ)
- Bjarne Larsen und Nico Tochadse vom Couven Gymnasium (JF)
3. Platz
- Fynn Tomi, Lennart Hester und Valentin Häntschel vom Kaiser-Karl-Gymnasium (JJ)
- Jeremy Zhang vom Bischöflichen Pius-Gymnasium Aachen (JJ)
- Henning Peters von der Städtischen Gesamtschule Aachen-Brand (JJ)
- Benjamin Kaußen und Tarik Elyakan vom Ritzefeld-Gymnasium Stolberg (JJ)
- Alexander Thiele und Theo Rupperath vom Grundschulverbund Höhengebiet Bad Münstereifel (JJ)
- Iven Langen von der Gemeinschaftsgrundschule Jülich-West (JJ)
- Koray Elyakan und Matheo Köhn vom Ritzefeld-Gymnasium Stolberg (JJ)