Wasserstoffforschung

Grüner Hoffnungsträger

Wasserstoff soll eine tragende Säule der Energiewende werden. Als Meister der Vielseitigkeit bietet er zahlreiche Einsatzmöglichkeiten – vom Benzinersatz bis zum Stromspeicher. In Jülich zeigen wir, wie sich dieses Potenzial ganz konkret für eine klimafreundliche Energieversorgung nutzen lässt.

Er ist das kleinste und leichteste der chemischen Elemente. Beim Umbau der Energiewelt aber spielt Wasserstoff eine gewichtige Rolle. Die Substanz mit der Formel H2 eignet sich als alternativer Kraftstoff für Lkw, Schiffe und Flugzeuge. Wasserstoff kann Erdöl und Erdgas in der Chemie- und Stahlindustrie ersetzen und als Zwischenspeicher für erneuerbare Energien fungieren. Sein Potenzial ist seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Eine Romanfigur des Science-Fiction-Autors Jules Verne sagte bereits 1874: „Das Wasser ist die Kohle der Zukunft“. 150 Jahre später wird diese Vision Realität. Wasserstoff soll das zentrale Element werden, um die Klimawende zu schaffen – und Deutschland dabei globaler Vorreiter sein. Damit das gelingt, entwickeln unsere Wissenschaftler:innen neue Technologien. Sie zeigen, wie Wasserstoff mit all seinen Talenten in das Energiesystem der Zukunft integriert werden kann. Sicher und effizient.

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Wir wollen einen Leuchtturm für die Energiewende aufbauen, also eine nachhaltige Zukunft ermöglichen mit innovativen Wasserstoff- und Energietechnologien aus dem Rheinischen Revier, die weltweit verkauft werden.

Prof. Dr. Peter Wasserscheidt, Sprecher des Helmholtz-Clusters Wasserstoff (HC-H2)

Strukturwandel mit Wasserstoff

Als Modellregion dient uns das Rheinische Braunkohlerevier. 2022 haben wir direkt vor unserer Haustür das Helmholtz-Cluster Wasserstoff (HC-H2) gegründet – unser bisher größtes Strukturwandelprojekt für eine Region im Umbruch! So wollen wir dazu beitragen, für die energieintensive Industrie in Deutschland auch in Zukunft einen attraktiven Standort zu erhalten. Der Forschungsverbund untersucht Wasserstoff entlang seiner gesamten Wertschöpfungskette: Wie kann er nachhaltig hergestellt, transportiert und als Energieträger genutzt werden? Im Fokus stehen unter anderem Speichermethoden. Dabei wird grüner Strom in chemische Energie umgewandelt, indem man damit aus Wasser Wasserstoff erzeugt. Allein oder gebunden an andere Stoffe speichert der Wasserstoff so etwa Sonnen- oder Windenergie. In Brennstoffzellen wird sie später wieder freigesetzt.

15

bis 20 Demonstrationsprojekte wollen wir langfristig im Rheinischen Revier umsetzen, um das Potenzial neuartiger Wasserstofftechnologien zu zeigen.

860

Millionen Euro Fördermittel erhält das Helmholtz-Cluster für nachhaltige und infrastrukturkompatible Wasserstoffwirtschaft (HC-H2) bis 2028 von Bund und Land.

20

Prozent des Strom- und Wärmebedarfs des Krankenhauses Erkelenz sollen künftig durch die Kombination zweier Wasserstofftechnologien abgedeckt werden.

Praxistests im großen Stil

Wie gut unsere Ansätze funktionieren, zeigen wir mit zahlreichen Demonstrationsprojekten vor Ort – sichtbar für die ganze Welt. Dabei arbeiten wir eng mit Partnern aus Industrie und Wirtschaft zusammen. Unsere Demonstratoren sollen belegen, dass neuartige Wasserstofftechnologien alltagstauglich und wirtschaftlich sinnvoll sind. Zum Beispiel im Hermann-Josef-Krankenhaus Erkelenz: Unterschiedliche, in Jülich mitentwickelte Wasserstofftechnologien versorgen die Klinik mit Wärme und Strom. Es ist unser erstes Projekt im Industriemaßstab. Und womöglich eine Blaupause für die klimafreundliche Energieversorgung von großen Gebäudekomplexen weltweit. Ein echter Meilenstein auf dem Weg zu unserem Ziel, Wasserstofftechnik zum neuen Exportschlager Deutschlands zu machen.

Meldungen zur Wasserstoffforschung am Forschungszentrum

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Letzte Änderung: 22.10.2024