Quantencomputer

Rechner der Zukunft

Quantencomputer sollen künftig Aufgaben lösen, die für heutige Supercomputer zu komplex sind. Die neuartigen Rechner könnten zum Beispiel riesige Datenmengen enorm schnell durchsuchen, sie könnten Verkehrsnetze oder Produktionsabläufe in Fabriken optimieren und chemische Prozesse vorhersagen, um die schnelle Entwicklung von neuen Wirkstoffen für Arzneimittel oder neuen Batterien zu ermöglichen. Doch bis es soweit ist, gilt es noch viel zu erforschen.

In Jülich arbeiten wir daran, die Vision Wirklichkeit werden zu lassen, sei es in der Grundlagenforschung, in der Theorie oder in der Technologieentwicklung. Das reicht von der Suche nach geeigneten Quantenmaterialien über das Design von Schaltkreisen und geeigneter Kryoelektronik bis hin zur Entwicklung von Prototypen und Anwendungen.

Forschung in Jülich

Quantenrechner des Projekts OpenSuperQ
Forschungszentrum Jülich/Sascha Kreklau

Die Jülicher Forscher:innen verfolgen unterschiedliche Ansätze, um Qubits, die Recheneinheiten von Quantencomputern, zu realisieren. Gemeinsam mit Partnern entwickeln sie Rechner sowohl mit Halbleiterqubits als auch mit supraleitenden Qubits. Und sie forschen an weiteren Alternativen wie sogenannten Hybrid-Qubits. Das Erforschen verschiedener Ansätze ist wichtig, da sich derzeit noch nicht sagen lässt, welche Technologie sich am Ende durchsetzen wird.

Eine weitere Herausforderung: Heutige Qubits sind anfällig für Störungen, weshalb es häufig zu Rechenfehlern kommt. Jülicher Forscher:innen beschäftigen sich daher auch mit der Fehlerkorrektur und forschen an Qubits mit einer geringen Fehlerrate. Darüber hinaus entwickeln sie sogenannte Kryo-Elektronik zur Steuerung von Qubits bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt von minus 273 Grad Celsius, der Betriebstemperatur vieler Qubittypen.

Quantencampus Jülich

Für die Forschung an Quantencomputern bietet Jülich ideale Bedingungen. Hier arbeiten zahlreiche Expert:innen für verschiedene Ansätze und Aufgaben eng zusammen. Sie koordinieren nationale und europäische Vorhaben, in denen Projektpartner aus Wissenschaft und Wirtschaft unterschiedliche Quantensysteme aufbauen – oder sind daran beteiligt.

Mit dem Helmholtz Quantum Center (HQC) verfügt Jülich über ein einzigartiges zentrales Technologiezentrum, in dem Forscher:innen in diversen Speziallaboren alle Schritte der Entwicklung durchführen können. Auch in der Helmholtz Nano Facility (HNF) können Quantenchips hergestellt werden.

Mithilfe der Jülicher Supercomputer können außerdem Quantenrechner simuliert sowie Programme getestet werden, die künftig auf Quantencomputern laufen sollen. Ein weiterer Vorteil der Jülicher Supercomputer-Infrastruktur: Quantenrechner können hier mit Supercomputern zu sogenannten Hybridsystemen verbunden werden. Die Kombination soll es ermöglichen, die Leistung der Quantenrechner bereits heute für erste praktische Anwendungen zu nutzen.

Blick in den Quantenrechner des Projekts OpenSuperQ. Copyright: Forschungszentrum Jülich/Sascha Kreklau

Zugriff für Wissenschaft und Wirtschaft

Auf viele der in Jülich installierten Systeme können Wissenschaft und Wirtschaft über JUNIQ, die JUelicher Nutzer-Infrastruktur für Quantencomputing, zugreifen: auf Quantenannealer, Quantensimulatoren, universelle Quantencomputer und Emulatoren, mit denen sich Quantenrechner auf Supercomputern nachahmen lassen. Aber auch Systeme von Partnereinrichtungen stehen per Fernzugriff über JUNIQ zur Verfügung.

Beteiligte Einrichtungen & Projekte

Institute for Advanced Simulation (IAS)
Zentralinstitut für Engineering, Elektronik und Analytik (ZEA)
Projekte (Auswahl)

Letzte Änderung: 25.10.2024