Gute wissenschaftliche Praxis
Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis
Gewissenhaftigkeit, Redlichkeit, offener Diskurs und klar geregelter Umgang mit Fehlverhalten: Die Forscherinnen und Forscher in Jülich verpflichten sich auf "Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlichen Praxis". Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Führungsaufgaben wahrnehmen, übernehmen Verantwortung, dafür zu sorgen, dass diese Qualitätsstandards in den Instituten gelebt werden. Das Forschungszentrum legt zudem Wert darauf, dass Führungskräfte durch ihr gutes Vorbild junge Forscherinnen und Forscher schon am Anfang der Berufskarriere von der Bedeutung guter wissenschaftlicher Praxis überzeugen.
Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis
Die "Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis in der Forschungszentrum Jülich GmbH" sind seit dem 01.01.2002 in Kraft. In ihrer überarbeiteten Fassung sind sie seit dem 17. November 2021 in Kraft.
Vertrauenspersonen
Der Vorstand hat folgende Vertrauenspersonen benannt:
Hintergrund
Ende der 1990er-Jahre veranlasste ein Fall schwerwiegenden wissenschaftlichen Fehlverhaltens die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) dazu, existierende Mechanismen wissenschaftlicher Selbstkontrolle zu überprüfen und Empfehlungen zu ihrer Sicherung zu geben. Die Ergebnisse der von der DFG eingesetzten Kommission "Selbstkontrolle in der Wissenschaft" griff die Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) auf und erließ eigene Rahmenvorgaben für ihre Mitgliedseinrichtungen, die sich an den "Vorschlägen zur Sicherung guter Wissenschaftlicher Praxis" der DFG orientieren.
2013 stellte die Helmholtz-Gemeinschaft ihr Ombudswesen neu auf und verstärkte den Erfahrungsaustausch der Ombudsleute ihrer Mitgliedseinrichtungen.
Die Vertrauenspersonen des Forschungszentrums Jülich berichten dem Vorstand über etwaige Vorkommnisse.
Helmholtz-Gemeinschaft: Gute Wissenschaftliche Praxis
Qualitätssicherung von wissenschaftlichen Veröffentlichungen
Das Forschungszentrum Jülich setzt sehr hohe Maßstäbe an die Qualität seiner wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Denn Publikationen und Konferenzen sind die wichtigsten Vehikel für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um ihre Forschungsergebnisse in der Science Community zu präsentieren und im Austausch mit anderen weiterzuentwickeln.
Durch die Open-Access-Bewegung sind viele neue Anbieter entstanden. Darunter mischen sich leider auch solche, die nicht seriös sind und wertlose Onlinejournals (Predatory Journals) anbieten sowie scheinwissenschaftliche Konferenzen (Predatory Conferences) organisieren. "Predatory Publishing" schadet der Reputation der Forscherinnen und Forscher, ihrer Organisation und dem Ansehen der Wissenschaft generell.
Das Forschungszentrum unterstützt die Open-Access-Bewegung.
Predatory Publishers, welche dem wissenschaftlichen Anspruch nicht genügen, und letztlich der Wissenschaft schaden, wird diese Unterstützung verwehrt. Das Forschungszentrum lehnt ihre unseriösen Praktiken ab und tritt ihnen entgegen.
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler tragen selbst die Verantwortung dafür, die von ihnen gewählten Publikationsorte sorgsam auszuwählen und eingehend zu prüfen. Gebühren für Artikel in Predatory Journals werden vom Forschungszentrum nicht übernommen. Reisekosten für die Teilnahme an Predatory Conferences werden nicht erstattet. Doktorandinnen und Doktoranden sollen zukünftig schon während ihrer Ausbildung am Forschungszentrum Jülich für Praktiken des Predatory Publishing sensibilisiert werden.
Die Zentralbibliothek des Forschungszentrums berät Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu Fragen der Akzeptanz der Verlage und Reichweite der Titel. Darüber hinaus pflegt sie eine "Schwarze Liste" von Predatory Publishers und Predatory Conferences. Alle Jülicher Forscher sind aufgerufen, Erfahrungen mit unseriösen Anbietern an die Zentralbibliothek weiterzugeben und auf diese Weise auch für Kolleginnen und Kollegen nutzbar zu machen.
Statements
Das Forschungszentrum unterstützt die Erklärung der drei Nationalen Akademien der Wissenschaft aus dem Jahr 2016 zu wissenschaftlichen Publikationen und ebenso die aktuelle Position der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen von 2018 zur Qualitätssicherung von wissenschaftlichen Veröffentlichungen.
Erklärung der drei Nationalen Akademien der Wissenschaften Académie des sciences, Leopoldina und Royal Society zu wissenschaftlichen Publikationen
Predatory Publishing: Statement der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, zu der auch die Helmholtz-Gemeinschaft und damit auch das FZ Jülich gehört.
Zentralbibliothek: Predatory Publishing mit Ansprechpartnern am Forschungszentrum Jülich