Jülicher Atmosphären-Forscher:innen haben zusammen mit Kollegen vom südafrikanischen Wetterdienst SAWS Messungen in der oberen Atmosphäre durchgeführt. In der Nähe von Beaufort West in Südafrika schickten sie Wetterballons bis in eine Höhe von 34 Kilometern – deutlich oberhalb von Höhen, die für Flugzeuge zugänglich sind. Dort vermaßen die 4 Kilogramm schweren Miniatur-Sensorenpakete die vertikalen Verteilungen von atmosphärischen Spurengasen.
Trotz der vielfältigen Herausforderungen, die sich in der abgelegenen südafrikanischen Halbwüste ergaben, konnten die Wissenschaftler insgesamt sechs Ballonstarts erfolgreich durchführen. In der Stratosphäre angekommen, vermaßen die Sensoren präzise die Konzentrationen von Wasserdampf, Ozon, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, und Methan. Außerdem wurden Luftproben für spätere genaue Analysen genommen.
In der Südatmosphäre sind Beobachtungen dieser Art bisher eine Seltenheit, insbesondere in den oberen Höhenbereichen. Die neue Kooperation zwischen dem Forschungszentrum Jülich und dem südafrikanischen Wetterdienst macht es nun möglich, neue Einblicke in die Atmosphärenprozesse über dem südlichen Afrika zu gewinnen. So können etwa nun die vorhandenen Satellitenmessungen mit unabhängigen Direktmessungen verglichen werden. Längerfristig lässt sich so die Genauigkeit von Langzeitwettervorhersagen und Klimaprojektionen verbessern.