Mehr Daten für eine bedarfsgerechte Verkehrsplanung

Kohleausstieg, Energiewende, klimafreundliche Mobilität – das Rheinische Braunkohlerevier steht vor einem bedeutenden Strukturwandel, der eine Neuausrichtung verschiedener Infrastrukturen erfordert.

23. Mai 2024

Am 23. Mai 2024 fand in Jülich das Auftakttreffen des im März gestarteten Projekts „RHIVAS – Modellgestützte Analyse von Verkehrs- und Energieinfrastrukturen für einen gelingenden Strukturwandel im Rheinischen Revier“ statt. Ziel des Projekts ist es, die zukünftige Auslastung von Verkehrs- und Energieinfrastrukturen zu bestimmen und damit verbundene Entwicklungspotenziale aufzuzeigen.

Mann steht vor der Abbruchkante eines Tagebaus im Rheinischen Revier
Spätestens 2030 soll der Abbau von Braunkohle im Rheinischen Revier enden. | Copyrights: Forschungszentrum Jülich / Sascha Kreklau

Im Rahmen des mFUND-Förderprogramms des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) wird mithilfe von Computermodellen eine deutlich verbesserte Datengrundlage für Planungszwecke in den Bereichen Verkehr und Energie bereitgestellt.

Ausgehend von raumplanerischen Vorarbeiten werden mögliche Transformationspfade für das Rheinische Revier entworfen. Die Transformationspfade zeigen verschiedene Szenarien für mögliche gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen (z. B. Arbeitsplatzentwicklung, Pendlerverkehr) im Rheinischen Revier bis 2045 auf. Damit stecken sie den sozioökonomischen Rahmen für die modellgestützte Ermittlung von Verkehrs- und damit verbundenen Energienachfragen im Rheinischen Revier ab. Darunter sind insbesondere Personen‑ und Güterverkehre auf Straße und Schiene sowie die entsprechenden Energien in Form von Strom, Wasserstoff und flüssigen Kraftstoffen zu verstehen.

Im Rahmen der Analyse kommen verkehrsstatistische Datensätze, wie die BMDV-Mobilitätsstudie „Mobilität in Deutschland“ und verfügbare sowie neu zu entwickelnde Computermodelle zum Einsatz. Die ermittelten Energie- und Verkehrsnachfragen werden anschließend auf die realen Infrastrukturen umgelegt. Nach Analyse der Infrastrukturauslastung können Handlungsempfehlungen formuliert werden.

Die Erkenntnisse werden abschließend in einer Umfrage in der Bevölkerung der Strukturwandelregion auf ihre Akzeptanz überprüft. Im Ergebnis sollen Entwicklungsziele für die Infrastruktur des Rheinischen Reviers formuliert und an die politischen und wirtschaftlichen Akteure sowie die Öffentlichkeit kommuniziert werden.

Während der Projektlaufzeit bis zum Februar 2027 werden die beiden Projektpartner Forschungszentrum Jülich und Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) durch einen Beirat unterstützt, dem die Kreise Düren, Heinsberg und der Rhein-Erft-Kreis sowie die Entwicklungsgesellschaft Indeland, das Netzwerk HyCologne e.V. und die Firma Everfuel A/S angehören.

Förderhinweis

Das Projekt RHIVAS wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 1,3 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.

Über das Förderprogramm mFUND des BMDV

Im Rahmen des Förderprogramms mFUND unterstützt das BMDV seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Innovationen für die Mobilität 4.0. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und die Bereitstellung von offenen Daten auf der Mobilithek. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.

Ansprechpartner

  • Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK)
  • Jülicher Systemanalyse (IEK-3)
Gebäude 03.2 /
Raum 3003
+49 2461/61-5398
E-Mail

Medienkontakt

Anna Tipping

Pressereferentin

    Gebäude 15.3v /
    Raum R.3028b
    +49 2461/61-5281
    E-Mail

    Letzte Änderung: 24.05.2024